Palladiumpreis in luftiger Höhe
Die Kursrally bei Palladium scheint kein Ende mehr nehmen zu wollen. Seit Mitte August ist der Preis des vor allem für die Automobilindustrie (Katalysatoren) wichtigen Industriemetalls von rund 850 USD/t auf inzwischen mehr als 1.400 USD/t geradezu explodiert (+65%).
Mit dieser fulminanten Entwicklung koppelt sich Palladium von der Kursentwicklung anderer Metalle deutlich ab. Und zwar sowohl von Industrie- als auch von Edelmetallen. Weder der Zollstreit zwischen den USA und China, noch aufkommende Sorgen über eine Konjunkturabschwächung können die Rally derzeit stoppen. Seinen früheren Höchstpreis hat Palladium längst hinter sich gelassen. Er lag bei rund 1.150 USD/t und stammt aus dem Jahr 2001.
Preis wird von Fundamentaldaten nicht mehr gestützt
Aus fundamentaler Sicht ist der extreme Preisanstieg kaum zu rechtfertigen. Denn beim Hauptabnehmer für Palladium, der Automobilindustrie, zeigen sich bereits seit einigen Monaten deutliche Schwächezeichen. Die Zahl der neu zugelassenen Pkw in Europa geht bereits seit September 2018 zurück.
Jedoch profitierte der Palladiumpreis von den US-Sanktionen gegen Russland. Russland ist einer der wichtigsten Exporteure des Edelmetalls. Der zuletzt fast schon fahnenstangenartige Anstieg des Palladiumpreises dürfte vor allem spekulativ getrieben sein. Nachdem der Preis das alte Hoch bei rund 1.150 USD mühelos übersprang, sind viele Short-Spekulanten zum Eindecken ihrer Leerverkäufe gezwungen. Das schiebt die Preise immer schneller und deutlicher nach oben (Short Squeeze).
Fazit: In bislang unbekannten Kursregionen ist derzeit kaum absehbar, wie weit der Palladiumpreis noch klettert. Nach dem steilen Anstieg dürfte es bis zu einer heftigen Korrektur (mind. minus 20 %) aber nicht mehr lange dauern.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Short ETC (Beispiel ISIN: DE 000 ETC 079 5) lässt sich eine Korrektur der aktuellen Übertreibung renditeträchtig nutzen. Achtung: In Teiletappen einsteigen!