Polen sahnt ab
Der Klimakompromiss begünstigt Polen. Für deutsche Unternehmen eröffnet er aber Absatzchancen.
Heimlicher Gewinner des EU-Energiegipfels ist Polen. Mit der Drohung, eine Regelung zu blockieren, setzte sich die neue Ministerpräsidentin Ewa Kopacz Ende Oktober durch. Das Land profitiert besonders vom Ziel, die CO2-Emissionen um 40% bis 2030 (verglichen mit 1990) abzubauen. Die Fakten: Polen kann Emissionsgenehmigungen kostenlos auf Unternehmen seines Energiesektors übertragen. Dadurch sollen die Strompreise stabil bleiben. Zur umweltfreundlichen Umrüstung der polnischen Steinkohlekraftwerke – sie decken 90% des Energiebedarfs – gibt es umfangreiche EU-Mittel vor allem aus der Europäischen Investitionsbank (EIB). Außerdem fließt die Hälfte des neu geschaffenen Reservefonds nach Polen. In ihn werden 2% der Erlöse des Emissisonsrechtehandels eingestellt. Polen bekommt daraus bis 2030 zusätzlich 1,8 Mrd. Euro. Die deutsche Wirtschaft kann auf Aufträge zur Umrüstung polnischer Kraftwerke hoffen. Bis 2024 sollen hier 25 Mrd. Euro investiert werden. Dazu kommen erhebliche Summen für den Ausbau erneuerbarer Energien.
Fazit: Polen hat bei den EU-Geldern zugelangt. Aber auch deutsche Unternehmen können profitieren. Achten Sie auf entsprechende Ausschreibungen.