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Außenwirtschaft

Russland zwischen den Stühlen

Russland befindet sich in einer wirtschaftlich prekären Lage. Selbst die eigenen Rohstoffe helfen dem Land nicht aus der Misere.
Russland gerät im aktuellen geopolitischen Konflikt immer tiefer in eine wirtschaftliche Bredouille. Sichtbar wird das an diversen Entwicklungen. Im Detail: Rohstoffe: China, der einzige große Wirtschaftspartner des Landes nutzt in den derzeit laufenden Verhandlungen über Öl- und Gaslieferverträge seine Verhandlungsmacht unnachgiebig aus. So will sich Russland mit Rohstoffexporten stärker nach China orientieren. Doch Peking hat sich strategisch geschickt schon etliche günstige Lieferverträge gesichert (siehe Grafik). Viele Lieferanten sind bereit, Gas zu niedrigeren Preisen als auf den Spotmärkten an China abzugeben. Peking orientiert sich dabei am turkmenischen Gaspreis von 10 US-Dollar pro BTU (Termoeinheit). Die russische Gazprom deckt die eigenen Förderkosten jedoch erst bei einem Preis von 12 US-Dollar je BTU. Auf dieser Basis ist es für Moskau schwer, Lieferverträge mit China auszuhandeln. Staatshaushalt: Die Verkaufsprobleme im Öl- und Gasgeschäft und die Sanktionen werden sich deutlich negativ im russischen Haushalt niederschlagen. Laute Kritik ertönt bereits aus den eigenen Reihen. Der Ex-Finanzminister und Vorsitzender des Wirtschaftsrats Alexei Kudrin kritisiert die Wirtschaftslage. Die Sanktionen haben Russland bereits 1,0 bis 1,5% des BIP gekostet. Da viele Investitionsprojekte aus dem Aus- und Inland noch am (aus-)laufen sind, hat Russland die Hauptverluste von der Situation noch nicht einmal gespürt. Finanzmärkte: Offensichtlich kriegt auch die russische Zentralbank kalte Füße. Im März hat Bank of Russia 20% aller US-Anleihen abgestoßen und ihren Bestand auf knapp 100 Mrd. US-Dollar reduziert. Zum einen reduziert die Bank den möglichen Druck durch weitere Sanktionen, zum anderen hat sie damit womöglich den Rubel gestützt. Dieses Pulver ist allerdings bald verschossen. Bevölkerung: Die Sorgen der Menschen über die eigenen Zukunft nehmen im Land rasant zu. Etliche Russen grübeln darüber nach, ob sie ihre meist wenigen Rubel in andere Währungen wie Euro, Dollar oder Franken tauschen sollen.

Fazit: Russland manövriert sich selbst weit ins Abseits und Präsident Wladimir Putin kann nur auf Zeit spielen. Wer im Land noch daran glaubt, die Sanktionen würden das Land wettbewerbsfähiger und damit stärker machen als jetzt, der irrt sich. Denn der Druck kommt nicht nur aus dem Feindes- sondern auch dem Freundeskreis.

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