Schlechte Maisernte erfordert Alternativen
Seit Monatsbeginn klettert der Zuckerpreis wieder kräftig. Notierte der richtungsweisende Terminkon-trakt auf Zucker (Sugar No.11) an den US-Warenterminbörsen Ende Mai noch bei Kursen um 11,50 US-Cent je Pfund, nimmt der süße Rohstoff nun erneut die 13-US-Cent-Marke ins Visier. Hier bremst (noch) ein massiver technischer Widerstand einen weiteren Kursanstieg. Doch diese Hürde dürfte schon bald genommen werden.
Zucker profitiert von den Problemen bei der Mais-Produktion (FD vom 24.05.). Aufgrund der Verflechtungen der Angebots- und Nachfrageseite zwischen den verschiedenen Agrarrohstoffen stützt die verzögerte Maisaussaat in den USA den Zuckerpreis. Wird in den USA weniger Mais produziert, kann daraus weniger Ethanol (Biosprit) gewonnen werden. Dies hat seit Mitte Mai neben dem Maispreis auch die Ethanol-Notierungen nach oben getrieben. In der Spitze kletterte der Preis für Bio-Sprit im letzten Monat um 26%. Der Ölpreis ist in dieser Zeit dagegen kräftig gefallen. Steigende Ethanol-Preise kurbeln nun die Biosprit-Produktion in Brasilien an. Die Grundlage dafür ist Zuckerrohr. Das hat zur Folge, dass weniger normaler Zucker produziert, was die Preise dafür tendenziell antreibt. Jüngsten Daten der Prognosebehörde Conab zufolge werden im brasilianischen Zuckerhauptanbaugebiet Center-South nur noch 34% des Zuckerrohrs zu Zucker verarbeitet.
Eine geringe US-Maisproduktion führt zudem zu weniger aus Mais gewonnenem Maissirup, der dann in der Nahrungs- und Getränkeproduktion zumindest teilweise durch Zucker ersetzt werden wird. Das forciert zugleich die Nachfrage.
Fazit: Die Marktlage verschiebt sich, Zucker dürfte teurer werden. Klettert der Preis über 13 Ct je Pfund, dürfte sich die Rally beschleunigen. Mit einem ungehebelten Zucker-ETC (ISIN: DE 000 A0K RJ8 5) können mittel- und langfristig orientierte Anleger von steigenden Zuckernotierungen profitieren.