Stadtwerke mit besseren Zahlen
Deutschlands Kämmerer können Aufatmen – die städtischen Energieversorger berappeln sich. Das zeigt eine Studie der PWC. Die Energieversorger sind ein wichtiger Baustein der städtischen Finanzen. Einige erwirtschaften die Mittel, mit denen der im gleichen Unternehmen beheimatete Nahverkehr quersubventioniert wird, andere finanzieren mit hohen Ausschüttungen die Stadt direkt. Die Energiewende drückte in den letzten Jahren die Gewinne und führte teilweise sogar zu Verlusten. Die Versorger wurden von Gewinnmaschinen zu einer finanziellen Last.
Die Versorger werden restrukturiert. Sie erschließen neue Geschäftsmodelle – besonders häufig den städtischen Breitbandausbau. Die Investitionen in erneuerbare Energien, besonders Wind- und Solarparks, wurden erhöht. Kooperationen in administrativen Bereichen, Vertrieb und Instandhaltung mit benachbarten Stadtwerken, sowie Übernahmen und Zusammenschlüsse führten zu Entlassungen und höherer Effizienz.
Im vorigen Jahr zeigte sich der Erfolg der Maßnahmen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2017 im Schnitt bei 14,8%, den höchste Wert seit 2011. Wichtiger noch: Die Eigenkapitalquote liegt bei ordentlichen 35,6%, nachdem sie 2013 mit 33,9% auf einem Tiefstand war. Die Ausschüttungsquote ist dafür etwas gesunken, liegt aber mit 89% immer noch branchentypisch hoch. Der Verschuldungsgrad ist nach langem Anstieg leicht gesunken und dem nun 2,2-fachen des EBITDA entspricht.
Fazit: Der in den letzten Jahren prognostizierte Untergang vieler Stadtwerke findet nicht statt. Die Unternehmen steuern mit neuen Geschäften, Kooperationen und Restrukturierungen erfolgreich dagegen.