Strukturelle Angebotslücke treibt den Zinkpreis weiter
Die Angebots- und Nachfragesituation auf dem Zinkmarkt bleibt angespannt. In der vergangenen Woche fand in London die LME Week, das wichtigste Branchentreffen der Metallindustrie, statt. Händler und Produzenten diskutierten bei verschiedenen Veranstaltungen die Lage und die Aussichten auf dem Metallmarkt.
Das Angebotsdefizit wächst. Die Rohstoffexperten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) haben in diesem Rahmen die für dieses Jahr erwartete Lücke am weltweiten Zinkmarkt überraschend auf 322.000 Tonnen nach oben korrigiert. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte hat sich der Nachfrageüberhang laut der Daten der ILZSG deutlich vergrößert.
Chinas Produktion wurde deutlich zurückgefahren
Gleichzeitig hat sich die Zinkproduktion der chinesischen Minen deutlich abgeschwächt. Nicht zuletzt wegen der in den vergangenen Monaten stark gefallenen Preise. Bis Mitte September war der Preis für Zink an der Londoner Metallbörse LME von in der Spitze 3.600 USD / t auf knapp 2.300 USD / t gesunken (-36%).
Für das kommende Jahr erwarten die Rohstoff-Experten ein deutlich geringeres Defizit. Es soll laut ILZSG nur rund 70.000 Tonnen betragen. Das Angebot soll in Folge einer besseren Verfügbarkeit von Zinkkonzentrat spürbar ausgeweitet werden. Die Nachfrage soll zugleich nur leicht steigen.
Dennoch wäre dies dann das vierte Defizitjahr in Folge. Da die Zinkproduktion somit auf absehbare Zeit noch immer nicht die Nachfrage deckt, führt das Defizit zwangsläufig dazu, dass die weltweiten Lagerbestände weiter sinken. Aus fundamentaler Sicht spricht diese Gemengelage für nachhaltig höhere Zinkpreise.
Fazit: Das strukturelle Defizit am Zinkmarkt bleibt vorerst bestehen. Der seit drei Jahren intakte Aufwärtstrend sollte sich nach der Sommerschwäche fortsetzen können.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Zink-ETC (ISIN: DE 000 A0K RKA 0) können Anleger dem Preistrend folgen.