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Verschuldete Fracking-Industrie

Teure Konsolidierung

Die US-Frackingindustrie hat sich sehr hoch verschuldet und schwelgt in Optimismus. Im nächsten Jahr werden hohe Summen fällig, der Ölpreis bleibt niedrig.
Der stark gesunkene Ölpreis kann im Laufe der nächsten anderthalb Jahre zu hohen Kreditausfällen im US-Bankenmarkt führen. Grund ist der riesige Schuldenberg, den die US-Fracking-Industrie angehäuft hat. Bisher hat die Industrie 570 Mrd. Dollar investiert. Das Volumen an Ausleihungen allein der gelisteten Explorations- und Förderunternehmen beträgt etwa 235 Mrd. Dollar, weiß das US-Research-Unternehmen Sanford Bernstein. Ihr Gewinn beträgt rund 8% auf das eingesetzte Kapital – vor Steuern und Kapitaldienst. Es wird schwer, die hohen Schulden fristgemäß zu bedienen. Ein Gutteil wird im Verlauf von 2016 fällig. Dazu müsste der Ölpreis recht zügig wieder in Richtung der alten Hochs bei über 100 Dollar das Fass ansteigen. Innerhalb eines Jahres war der Preis für den wichtigsten Rohstoff um mehr als die Hälfte auf zeitweise 47 US-Dollar je Fass zurückgegangen. Jetzt steht er bei 57 Dollar. Etwa 60 USD brauchen die Fracking-Firmen, um kostendeckend zu arbeiten. Doch die Chancen auf einen schnellen Ölpreisanstieg sind gering, denn: Am Markt geht man davon aus, dass die Saudis ihre neue Konkurrenz durch den Preiskampf in die Knie zwingen wollen. Die Amerikaner haben ihren Weltmarktanteil an der Ölproduktion durch Fracking von 8 auf jetzt 13% gesteigert. Das OPEC-Kartell unter Führung der Saudis hat jedenfalls beschlossen, die bisherigen Fördermengen nicht zu reduzieren. Inzwischen signalisieren die Futurekontrakte, dass der Preis für Texas Intermediate bis 2019 auf gerade mal 66 Dollar steigen wird. Zwar gelingt es den – meist kleinen – Frackingfirmen, ihre Kosten rapide zu senken. Sie fördern nur noch aus den ertragreichsten Bohrlöchern, entlassen massenhaft Hilfsarbeiter. Seit Dezember sollen die Kostensenkungen 20 bis 25% betragen. Auf der anderen Seite locken sie immer noch frisches Kapital an. Im 1. Quartal wurden 35 Mrd. neu investiert. Aber: Immer neue Produktion drückt zusätzlich auf die Preise.

Fazit: Die US-Frackingindustrie schwelgt noch in Optimismus. Doch schon bald werden die Banken beginnen, angesichts anhaltend niedriger Preise Kreditlinien zu senken oder kappen. Dann beginnt eine Konsolidierungswelle mit hohen Kreditausfällen.

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