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Big Oil will die Öl- und Gasförderung kräftig ausbauen

Totgesagte leben länger

Raffinerie Schwechat, nahe des Flughafen Wiens. Anlage zur Rohstoffverarbeitung © Picture Alliance
Folgt man den Visionen der Protagonisten von Erneuerbaren Energien, leben wir in wenigen Jahrzehnten in einer Welt ohne fossile Energie. Investmentfonds kaufen nur noch nachhaltige Unternehmen und nehmen folglich die Öl-Multis aus ihren Portfolios. Denen geht langsam das Geld aus. Doch so ist es nicht. Im Gegenteil: Die Entwicklung weist in die andere Richtung.

Big Oil ist noch lange nicht tot – im Gegenteil. Die internationalen Ölmultis rechnen mit einer deutlichen Ausweitung der Öl- und Gasnachfrage in den Jahren bis 2040. Sie soll von ca. 330 heute auf 390 Billiarden BTU (Energieeinheit British Termal Unit) im Jahr 2040 steigen. Schon 2025 soll nach den Plänen der Big 5 der Petrolindustrie die Öl- und Gasförderung um 25% höher sein als 2017. Bis 2030 soll nach Angaben von ExxonMobil die Öl- und Gasnachfrage weltweit um 13% zunehmen. Treiber ist die wachsende Weltbevölkerung (von heute 7,2 Mrd. Menschen auf ca. 9,6 bis 11 Mrd. in 2050) bei steigendem Wohlstand.

Ölwirtschaft trotzt Energiewende

ExxonMobil will allein in den kommenden sieben Jahren mehr als 200 Mrd. Dollar in petrochemische Produkte und Raffinerien investieren. Vor allem will der Ölmulti die Produktion von fossilen Brennstoffen steigern – Pläne, die so gar nicht zur weltweiten Energiewende zu passen scheinen. Gerade erst gaben die Konzerne die Entdeckung neuer großer Ölfelder bekannt. Total vor der Küste Südafrikas und BP im Golf von Mexiko.

Der Grund für die Expansionspläne der Ölmultis ist einfach: Mit Öl und Gas lassen sich ordentliche Gewinne einfahren. Exxon Vorstandschef Darren Woods will damit im Jahr 2025 rund 23 Mrd. US-Dollar verdienen. Die Dividendenrendite, die Aktionäre erhalten, kann sich ebenfalls sehen lassen. Exxon wird in diesem Jahr 4,5% bieten, Shell 6,0%, Chevron 4,0%, Total 5,6% und BP 5,7%.

"Echte" Gewinne noch in weiter Ferne

Folglich bleiben Großinvestoren bei den „Klimaschädigern" investiert. Allen öffentlichen „grünen" Beteuerungen zum Trotz. Laut Internationaler Energieagentur steigerten Institutionelle Investoren ihre Anteile an börsennotierten Ölgesellschaften von 24% in 2014 auf 27% im Jahr 2017. Gleichzeitig gingen 2017 erstmals seit drei Jahren die Investitionen in Erneuerbare zurück.
Von „echten" Gewinnen können Investoren in Erneuerbare Energien bislang nur träumen. Ohne staatliche Subventionen sind die Renditen kaum kalkulierbar und kaum ein Investor – abgesehen vom Staat – würde Geld in diese Techniken stecken, um damit Geld zu verdienen. Das ist und bleibt somit der große Hemmschuh für eine glückende Energiewende. Selbst der Markt für E-Autos bleibt klein. E-Autos werden in 2030 maximal 15% am Autobestand weltweit erreichen.

Die Multis selbst betreiben Investments in klimafreundliche Projekte als „green washing". Sie geben sich einen umweltfreundlicheren Anstrich, um den Attacken von Umweltaktivisten zu entgegnen. Dabei sind die amerikanischen Gesellschaften besonders zurückhaltend. Am meisten stecken noch die europäischen Gesellschaften Shell, Total, Equinor und Eni in CO2-arme Projekte. Shell gibt etwa 10% vom F&E-Budget (1 Mrd. Euro) für Erneuerbare Energien aus und insgesamt knapp 25% für klimafreundliche Vorhaben.

Fazit:

Die Energiewende steht – abgesehen von den technischen Problemen bei der Speicherung – noch vor einer weiteren großen Herausforderung. Alternative Energien müssen dauerhaft Gewinne abwerfen, um Investoren anzulocken. Kein Unternehmer oder Anleger wird auf Dauer in Subventionstechnologien investieren.

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