Trends im Widerstreit
Der Trend ist dein Freund – aber welcher? Der Preis für Baumwolle ist jedenfalls seit Anfang März kräftig gestiegen. An der Rohstoffbörse NYBOT (New York Board of Trade) kletterte der richtungsweisende Terminkontrakt für den Textilgrundstoff seit dem Jahrestief im Februar bei rund 70 US-Cent je Pfund um gut 10%. Mit derzeit knapp 77 US-Cent je Pfund notiert Baumwolle nun wieder so hoch, wie zuletzt im Dezember vergangenen Jahres.
Für den aktuellen Preisanstieg werden vor allem Wetterkapriolen verantwortlich gemacht. Denn wegen der Überschwemmungen im Süden und in Teilen des Mittleren Westens der USA befürchten Marktteilnehmer erhebliche Verzögerungen bei der Aussaat der Pflanzen. Diese beginnt üblicherweise im April. Bislang ist es fraglich, ob die Felder bis dahin abgetrocknet sind und eine Aussaat überhaupt pünktlich möglich ist.
Widersprüchliche Trends
Aus technischer Sicht befindet sich der Baumwollpreis seit den Sommermonaten 2018 in einem intakten mittelfristigen Abwärtstrend. Der aktuelle Preisanstieg stellt diesen Trend jedoch zunehmend in Frage.
Die nächste charttechnische Hürde liegt bei rund 80 US-Cent je Pfund Baumwolle. Mit einem Sprung über dieses Preisniveau wäre der mittelfristige Abwärtstrend Geschichte und der Baumwollpreis dürfte wieder seinem seit Anfang 2016 bestehenden, langfristigem Aufwärtstrend folgen.
Für eine Fortsetzung der kurzfristigen Aufwärtsbewegung spricht die Saisonalität bei Baumwolle. Bis Mitte Mai herrscht hier statistisch gesehen eine eher bullische Grundstimmung vor (siehe www.seasonalcharts.com/Future_farmprodukte_cotton.html).
Fazit: Wird die Hürde um 80 US-Cent je Pfund Baumwolle genommen, ist der Weg nach oben zunächst einmal frei.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Baumwoll-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJW 6) können Anleger jetzt auf steigende Preise bei Baumwolle setzen.