Volle Speicher voraus
Seit Anfang September bewegt sich der Weizenpreis in einem kurzfristigen Aufwärtstrend. In der Spitze kletterten die Weizennotierungen an der Getreidebörse in Chicago während der letzten drei Monate um rund 20%. Im Kursbereich um 540 US-Cent je Scheffel wird die Rally jedoch immer wieder ausgebremst.
Im übergeordneten Bild kommt der Marke um 550 US-Cent je Scheffel eine große technische Bedeutung bei. Während der letzten fünf Jahre gelang es dem Weizenpreis nicht, dieses massive Widerstandsniveau zu überwinden. Auch diesmal könnte die Rally hier ein vorläufiges Ende finden. Denn eine rekordhohe Weizenernte in Indien wird bald zu einem steigenden Weizenangebot auf dem Weltmarktführen.
Rekordanbau bremst die Preisrally
Bereits im letzten Jahr wurden in Indien rund 102 Mio. Tonnen Weizen produziert – so viel wie nie zuvor. In diesem Jahr dürfte die Ernte noch höher ausfallen, denn die klimatischen Bedingungen haben sich weiter verbessert. So lagen die Monsunregenfälle in diesem Jahr rund 10% über dem langfristigen Durchschnitt. Auch im Oktober und November hat es weiter geregnet, so dass die Wasserreservoirs auf 86% der Kapazitäten aufgefüllt werden konnten. Auch dies liegt deutlich über dem Zehnjahresschnitt von 64%.
Durch die gute Wasserversorgung haben die Bauern stärkere Anreize, größere Flächen mit Weizen zu bestellen. Darüber hinaus hat Indiens Regierung die staatlichen Mindestabnahmepreise für Weizen um rund 4,6% auf umgerechnet rund 268 USD je Tonne erhöht. Dies dürfte einer steigenden Weizenproduktion ebenfalls zuträglich sein. Somit drohen in Indien hohe Weizenüberschüsse, die früher oder später auf dem Weltmarkt landen dürften.
Fazit
In der Nähe des wichtigen technischen Widerstandsbereichs zwischen 540 und 560 US-Cent je Scheffel scheint die Weizenrally vorerst ausgereizt.
Empfehlung: Longpositionen können mit einem Stopp knapp unterhalb der 500 US-Cent-Marke abgesichert werden. Das entsprechende Weizen-ETC lautet auf die ISIN: DE 000 A0K RJ9 0.