Trotz des hierzulande trockenen Sommers bleiben die Weizenpreise stabil. Zwar drückt die Trockenheit die Weizenerträge deutscher Bauern kräftig. Dennoch wird die globale Weizenernte das Rekordniveau des Vorjahres fast erreichen.
Global dürften 2015 fast 710 Mio. Tonnen Weizen geerntet werden. Auf dieses Niveau schätzt der Internationale Getreiderat (IGC) die Weltweizenernte. Demnach wird sie etwas niedriger ausfallen als 2015 (721 Mio. Tonnen). Grund für die leicht rückläufige Ernte ist vorrangig die große Trockenheit bei den Großproduzenten in den USA, aber auch in der Ukraine und Russland.
Der dennoch erwartete weltweite Weizenüberschuss wird bei 5 bis 10 Mio. Tonnen liegen. Die EU hat ihre Ernteprognose zuletzt sogar leicht nach oben korrigiert. Somit dürfte die leicht steigende Weizennachfrage auch 2015 befriedigt werden können – ohne größere Auswirkungen auf die Preise.
Allerdings nimmt vielfach die Qualität des Weizens ab. So können z. B. die Produzenten in Frankreich nur noch 60% ihrer Ernte als Mahlweizen für die Lebensmittelindustrie verkaufen (Vorjahr 90%). Ähnliche Verschiebungen sind auch in den USA, Deutschland und Polen zu beobachten.
Fazit: Der Weltmarktpreis für Weizen hat angesichts der globalen Ernteprognosen nur wenig Spielraum nach oben. Die Futures für nächstes Jahr liegen bei ca. 204 Euro je Tonne (per Dez. 2015). Das ist in etwa das Niveau der Vorjahre. Für September 2017 handelt der Kontrakt bei 199 Euro je Tonne.