Zinn setzt sich ab
Der Zinnpreis zeigt sich recht unbeeindruckt von der schlechten Marktstimmung bei Industriemetallen. In dieser Woche kletterte der Preis für das Industriemetall, das häufig in Legierungen oder zum Löten zum Einsatz kommt, erstmals seit Ende Juli wieder über die Marke von 20.000 USD je Tonne. Der Zinnpreis ist allein während der letzten sechs Wochen um rund 10% gestiegen. Das Jahrestief lag Ende November bei rund 18.300 USD je t.
Der Preisbereich um 20.000 USD je Tonne Zinn ist aus technischer Sicht bedeutsam. Hier liegen erste Widerstände auf dem weiteren Weg nach oben. Neben technischen Faktoren sind es vor allem Sorgen um ein knapper werdendes Angebot, die den Zinnpreis steigen lassen.
Der größte Zinn-Exporteur der Welt, Indonesien, hat seit Oktober seine Ausfuhren zurück gefahren. Im November fielen die indonesischen Zinn-Exporte auf den niedrigsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren. Dass das südostasiatische Land seine Exporte bei niedrigen Zinnpreisen einschränkt, ist nicht ungewöhnlich. Bereits in der Vergangenheit wurden lieber Lagerbestände aufgebaut, als das Zinn zu günstig zu verkaufen.
Fazit: Die Bodenbildung beim Zinnpreis nimmt Konturen an. Bleibt der Sprung über die Marke von 20.000 USD nachhaltig, dürfte es zügig bis rund 21.000 USD nach oben gehen.
Empfehlung: Anlageprodukte (ungehebelte ETCs) auf Zinn gibt es leider nicht. Wer den Aufwärtstrend mitfahren möchte, kauft ein fast ungehebeltes, weil tief im Geld notiertes, Zinn-Knock-Out-Zertifikat (Beispiel ISIN: DE 000 DG9 YSV 7 – Hebel 1,2 – K.O. Schwelle bei 2.414,37 USD).