Zölle treiben den Baumwollpreis
Die beschlossenen Zölle auf Baumwolle geben dem Preis einen Schub. Und das bereits im Vorfeld des Inkrafttretens: Ab 6. Juli gilt in China ein Einfuhrzoll von 25% auf US-Baumwolle. Es handelt sich um die Reaktion auf die Einführung von US-Zöllen auf chinesische Waren und Produkte.
Das verteuert den wichtigen Textilrohstoff für viele chinesische Käufer. Sie schauen sich nach Alternativen zu den US-Lieferanten um. Indische Exporteure berichten bereits von einer stärkeren Baumwoll-Nachfrage aus dem Reich der Mitte. Sollten die Strafzölle in ihrer gegenwärtigen Form bestehen bleiben, rechnet Indien mit einer Verfünffachung der Baumwollexporte nach China auf etwa 5 Mio. Ballen (850.000 t).
Handelsstreit zwischen USA und China bringt Baumwollpreis unter Druck
In der Folge dreht der Preistrend. Der kräftige Rückgang der Baumwollpreise seit Monatsbeginn ist gestoppt. Auf dem aktuellen Kursniveau um 84 US-Cent je Pfund Baumwolle zeichnet sich eine Stabilisierung ab. Ende letzter Woche war der Baumwollpreis heftig unter Druck gekommen. Anlass war der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China. Innerhalb von drei Handelstagen war der Baumwollpreis um rund neun US-Cent abgesackt. Auf dem aktuellen Kursniveau kostet Baumwolle nun wieder so viel wie zuletzt Mitte Mai.
Gegenüber dem Jahresbeginn liegen die Notierungen weiterhin gut im Plus. Der im November 2017 begonnene mittelfristige Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt. Charttechnisch ist der Baumwollpreis zwischen 80 und 84 US-Cent je Pfund solide unterstützt. Die fundamentale Marktlage spricht ebenfalls für weiter steigende Notierungen im Jahresverlauf. Während die Nachfrage unverändert hoch bleibt – Experten rechnen mit einem Nachfrageplus von rund 2% in diesem Jahr –, wird das Angebot an Baumwolle aufgrund der schlecht laufenden Erntesaison immer knapper.
Fazit: Mittelfristig orientierte Anleger nutzen den aktuellen Rücksetzer für Käufe.
Empfehlung: Ein ungehebelter Baumwoll-ETF (ISIN: DE 000 A0K RJW 6) eignet sich, um Anlageideen in Baumwolle kostengünstig umzusetzen.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel vom 11.05.2018 "Baumwolle wird knapp".