Zuckerpreis berührt den Boden
Der Zuckerpreis lotet derzeit seinen Boden aus. Ende April fiel der Preis für ein Pfund Zucker an der New Yorker Warenterminbörse NYBOT auf 0,11 US-Dollar. Er notierte damit auf einem Drei-Jahres-Tief.
Derzeit drückt vor allem ein großes Zuckerangebot auf die Preise. Die Internationale Zuckerorganisation ISO hob zuletzt ihre Prognose für einen Zuckerüberschuss in der laufenden Erntesaisaon 2017/18 auf 11,1 Mio. t an. Damit rechnen die Marktexperten nun mit einem doppelt so hohen Angebotsüberschuss wie noch zu Beginn des Jahres. Vor allem Indien weitet seine Produktion in diesem Jahr deutlich aus.
Ernteinbußen als Preistreiber
In Brasilien dürfte die Ernte in diesem Jahr allerdings erheblich geringer ausfallen. Die Südamerikaner sind das global wichtigste Anbauland für Zucker, noch vor Indien. Die große Trockenheit im März und April hat nach Angaben der Zuckerindustrievereinigung Unica bereits zu irreversiblen Schäden an den Zuckerrohrpflanzen geführt. Bereits zu Jahresbeginn hatte Unica eine Reduktion der brasilianischen Zuckerproduktion um 5 Mio. t prognostiziert. Nun sieht es nach einem deutlich höheren Angebotsausfall aus.
Charttechnisch liegt bei rund 11,2 US-Cent je Pfund Zucker eine erste Unterstützungsmarke. Auf dem Kursniveau um 10 US-Cent ist der Zuckerpreis langfristig massiv unterstützt. Nachfrageseitig könnte in diesem Jahr wieder ein höherer Ethanolbedarf angemeldet werden. Denn mit dem steigenden Ölpreis werden alternative Energieträger wieder attraktiver.
Fazit: Noch ist die Bodenbildung bei Zucker zwar nicht abgeschlossen; auf dem aktuellen Kursniveau nehmen die Abwärtsrisiken jedoch ab.
Empfehlung: Anleger, die auf eine Preiserholung bei Zucker setzen möchten, kaufen portionsweise ein Zucker-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ8 5) in mehreren Tranchen (gestaffelt nach unten bis 10 US-Cent je Pfund).