Erlöse durch Lastmanagement
Strom-Überkapazitäten zu Geld machen - diese Einnaömequelle dürfte an Bedeutung gewinnen.
Die Abnahme von Strom-Überkapazitäten können sich Unternehmen bezahlen lassen. Voraussetzung ist: Sie können ihre Produktion entsprechend steuern und ggf. kurzfristig – mit einem Tag Vorlauf – auf Vollleistung umschalten. Das Stichwort heißt Lastmanagement. Hintergrund: Durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien haben die Netzbetreiber laufend zu viel oder zu wenig Strom anzubieten. Die Prognose ist so genau wie die Wettervorhersage. 2015 konnte ein Unternehmen etwa 60.000 Euro erzielen, wenn es 1 MW Strom zur Einspeisung vorhielt. Der Netzbetreiber muss ihn bei Bedarf abrufen können. Daimler betreibt beispielsweise Lagerhallen voll mit alten Autobatterien, die zur Stromspeicherung genutzt werden. Darf der Netzbetreiber 1 MW Überkapazität liefern, wenn zu viel Strom ins Netz gespeist wird, gibt es dafür 40.000 Euro. Unter günstigen Voraussetzungen kann sich schon die Vermarktung von wenigen hundert kW lohnen. Bisweilen sind vor der Nutzung des Lastmanagements hohe Investitionen erforderlich. Wärme- und Kälteprozesse bieten sich besonders für die Vermarktung an, weil diese Prozesse eine Energiepufferung leicht möglich machen. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) bietet einen Kostenrechner Demand Side Management an, mit dem die voraussichtlichen Kosten des Lastmanagements schnell ermittelt werden können (http://tinyurl.com/j8bs77j).
Fazit: Lastmanagement kann für Unternehmen eine zusätzliche Erlösquelle sein. Die Bedeutung dürfte zunehmen, weil die Erneuerbaren zu einer zunehmend schwankenden Stromerzeugung beitragen. Behalten Sie die erforderlichen Investitionen im Auge.