Euro politisch getrieben
Der Euro wird aufgrund der politischen Schwäche der USA nach oben getrieben.
Der aktuelle Höhenflug des Euro beruht nach gängiger Einschätzung weniger auf eigener Stärke. Vielmehr wird die Währung aufgrund der politischen Schwäche der USA, insbesondere der Trump-Administration, nach oben getrieben. Soweit damit die Erwartungen auf einen stark expansiven Policy-Mix mit straffer Geld- und expansiver Fiskalpolitik korrigiert werden, ist das auch ohne weiteres nachvollziehbar.
Allerdings sind zumindest in der veröffentlichten Meinung auch Tendenzen erkennbar, hier aktuell schon eine Ablösung des Dollars als „der“ Reservewährung vorauszusetzen. Das dürfte sich als Irrtum erweisen, weil der Eurozone zumindest vorerst noch die machtpolitischen Voraussetzungen fehlen, um eine solche Rolle unabhängig von den USA zu spielen. Die Überschätzung der Möglichkeiten der Europäer und ihrer Institutionen schafft Fallhöhe für den allzu stark bewerteten Euro.
Fazit: Der Euro ist aktuell stark von der Politik angetrieben. Dies wird ein kurzfristiger Impuls bleiben. Der Dollar bleibt Weltleitwährung.