Externer Schock
Brasiliens Handelsbilanz leidet Not, doch die Währungshüter haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nun rollt der Ball ins Feld der Politik.
Ein zentraler Faktor der aktuellen Misere Brasiliens ist der Exporteinbruch. Er kostet nicht nur Umsatz und Beschäftigung. Er bremst natürlich auch das Wachstum. Die Handelsbilanz hat sich tief ins Defizit gedreht. Das verursacht zusätzliche Probleme. Der Gleichlauf des Saldos der Handelsbilanz mit dem Export unterstreicht, dass diese Verschlechterung der Lage im Wesentlichen als externer Schock zu sehen ist. Sie ist primär kein Ergebnis der hausgemachten Ungleichgewichte. Diese haben unterm Strich einen inflationierenden Nachfrageschub gebracht. Offenbar hat vielmehr die brasilianische Notenbank die Abwertung bewusst in Kauf genommen. So versucht sie, einer von der Nachfrage getriebenen Verschlechterung der Handelsbilanz zu begegnen.
Fazit: Die Währungshüter haben ihr Problem offenbar gelöst. Der Ball liegt jetzt im Spielfeld der politischen Führung. Die wird aber erst nach den Wahlen wieder handlungsfähig.