EZB: Starrer Verstand, ruhige Hand
Die EZB behält ihren Kurs bei. Das ist nicht unbedingt Anlass, beruhigt zu sein. Auch für die Devisenmärkte hat das Bedeutung.
Die EZB führt ihre Geldpolitik unverändert fort. Ein Blick auf die Daten zeigt, dass sie auch wenig Grund zu Änderungen hat. Die Inflation hält sich über Null. Die Konjunktur zeigt trotz Brexit und Problemen der italienischen Banken weiter einen flachen Aufwärtstrend. Anstöße zu einer Veränderung sind nicht zu sehen. Ein neuer Kurs würde unter diesen Umständen signalisieren, dass der bisherige als „suboptimal“, wenn nicht als regelrecht „falsch“ einzustufen wäre. Dieser (aus unserer Sicht fällige) Schritt setzt aber eine grundlegende Neuinterpretation der Datenlage, also Umdenken und konzeptionelle Neuorientierung innerhalb der Europäischen Zentralbank voraus. Das ist nicht so schnell bewerkstelligt. Es sei denn, es kommt Handlungsdruck von außen, der für neue Denk- und Entschlussfreude sorgt. Solange das nicht erkennbar wird, heißt es „weiter so“.
Fazit: Vorläufig sorgt die intellektuelle Unbeweglichkeit der EZB wenigstens für beschauliche Ruhe auf dem Devisenmarkt.