Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3045
Europa und Deutschland fehlen Direktinvestitionen

FDI: Wirtschaftsstandort Europa unattraktiv

Während andere Kontinente über die letzten zwei Jahre eine positive Bilanz an Direktinvestitionen aufweisen, ist sie in Europa negativ. Die europäische Attraktivität als Wirtschafts- und Produktionsstandort geht zurück.

Wirtschaft und Politik verhalten sich wie kommunizierende Röhren. Das zeigt der gerade erschienene World Investment Report 2024 (WIR) von UN Trade & Development. Europa verlor demnach in den Jahren 2022/23 kräftig Auslandskapital. Dies geht einher mit dem schwindenden politischen Einfluss Europas in der Welt 

Globaler Rückgang der Direktinvestitionen 

Weltweit sind ausländische Direktinvestitionen im vergangenen Jahr um 2 % zurückgegangen. Grund dafür sind Umstrukturierungen in Unternehmen sowie eine strengere Finanzpolitik, die internationale Zusammenschlüsse und Projektfinanzierungen verhinderten. Hinzu kommt die geopolitische Lage mit diversen Krisen.

International wird mehr auf De-Risking gesetzt, wodurch die globale Zusammenarbeit und Vernetzung sinken. Potenzielle Synergien werden nicht ausgeschöpft. In Industrieländern gingen die Geldflüsse um 15% zurück. Im weltweiten Vergleich steht Europa besonders schlecht da. Während die saldierten Geldflüsse in anderen Kontinenten (Australien ausgenommen) im Jahr 2022 und 2023 im positiven Bereich waren, wies Europa 2022 einen Betrag von -106 Milliarden und 2023 von +16 Milliarden auf – viel zu wenig, um den Abfluss zuvor zu kompensieren. Damit landet Europa in beiden Jahren auf dem letzten Platz.

Trend der Direktinvestitionen über Jahrzehnte

Die deutschen Zuflüsse liegen seit 1990 unter dem europäischen Durchschnitt. Die Zuflüsse in Europa waren zwar stets volatil, aber seit 2019 stagnierten sie in Europa. Die europäischen Werte rutschten 2022 ins Minus ab, während sich Deutschland hier noch knapp im Plus halten konnte. Im Vergleich dazu erlebte Nordamerika 2020 einen Aufschwung der Direktinvestitionen. Asien folgt ohnehin seit Jahrzehnten einem Aufwärtstrend.

Deutscher Wirtschaftsstandort zunehmend unattraktiv

Die saldierten Geldflüsse der Direktinvestitionen speziell in Deutschland sind seit Jahren negativ. 2023 belief der Saldo laut Institut der deutschen Wirtschaft (IDW) auf über -94 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr 2018 haben sich die Zuflüsse in Deutschland halbiert, zeigen die Zahlen des WIR.

Die Gründe für die anhaltenden Abflüsse der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland sind breit gestreut: Energiekrise, Ukrainekrieg, Fachkräftemangel, Bürokratie etc. Die vielfältigen Risiken tragen nicht zur Attraktivität Deutschlands bei. Es ist dringend Handlungsbedarf nötig, wenn Deutschland für andere Länder wieder ein attraktiver Standort werden soll.

Fazit: Es ist dringend Handlungsbedarf nötig, wenn Europa und erst recht Deutschland für andere Länder wieder ein attraktiver Standort werden soll.

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Euro, Dollar & Schulden: Wer 2025 als Sieger hervorgeht

Höhere Zinsen, schwacher Euro: Europas riskante Zukunft

Die weltweite Schuldenlast steigt weiter rasant an. Besonders Europa und Deutschland stehen vor einer kritischen Phase: Höhere Zinsen, wachsende Refinanzierungsrisiken und eine unklare Währungsentwicklung setzen die Finanzmärkte unter Druck. Wie sieht die Prognose für 2025 aus – und welche Konsequenzen sollten Anleger ziehen?
  • Fuchs plus
  • Viele Notenbanken lavieren zwischen Wachstumssorgen und Inflationsdruck

Geldhüter im Stagflations-Nebel

Die internationalen Notenbanken stehen vor großen Herausforderungen, die die Forex-Märkte in den nächsten Wochen prägen werden. Während die US-Notenbank die Zinsen konstant hält, warnt sie vor einer möglichen Wirtschaftsabschwächung. In Europa und Großbritannien sind ähnliche Unsicherheiten spürbar, mit wachsender Sorge vor Stagflation. Die Märkte rätseln, welche Richtung die Geldpolitik einschlagen wird.
  • Fuchs plus
  • Vietnamesischer Dong bekommt Unterstützung

Anlagechancen in Vietnam

Das vergangene Jahr brachte Vietnam bedeutende politische Veränderungen, während die Wirtschaft floriert: ein beeindruckendes BIP-Wachstum von über 7% und hohe ausländische Investitionen. Die Regierung setzt auf ehrgeizige Ziele bis 2045. Auch der Tourismus boomt, und die Inflation zeigt interessante Entwicklungen. Diese Entwicklungen bieten Vietnam-Anlegern Chancen.
Zum Seitenanfang