Abkehr von ultra-expansiver Geldpolitik
In der jüngsten Zinsentscheidung der japanischen Währungshüter deutet sich eine Abkehr von deren ultra-expansiver Politik an. Bislang war wurde der negative Einlagensatz der Notenbank BoJ durch die Deckelung der Renditen für 10-jährige Laufzeiten bei 0% ergänzt. Trotz negativer Zinssätze war so eine normale Zinsstruktur und damit eine Marge für die Fristentransformation der Banken gesichert. Dieses Renditeziel wurde nun gelockert. Das läuft auf geringere Käufe der BoJ am offenen Markt hinaus. Hintergrund dieser Entscheidung ist zunächst die schlichte Wirkungslosigkeit dieser Politik im Hinblick auf das offizielle Inflationsziel bei 2%, das seit vielen Jahren verfehlt wird. Daneben werden die mit den starken Verzerrungen der nationalen Märkte einhergehenden Risiken als Begründung genannt.
Die überraschende Wende der BoJ verschiebt die Faktoren hinter den Devisenkursen, namentlich für Yen/Dollar. Die Erwartung eines schwachen Yens stützte sich vor allem auf die wachsende Zinsdifferenz aufgrund der unterschiedlichen Zinstrends vor dem Hintergrund der größeren Dynamik in den USA. Weniger Liquidität und langsam steigende Renditen sollten den Yen stärken, wobei abzuwarten bleibt, wieviel Spielraum die BoJ den Marktkräften tatsächlich einräumt.
Fazit: Insbesondere bei den Carrytrades ist Vorsicht jetzt geboten. Hier könnte es zu negativen Überraschungen kommen. Eine Absicherung auf etwa 108 Yen/Dollar sollte das Risiko begrenzen. Unterhalb dieser Marke dürfte der Yen Fahrt aufnehmen.