Ägypten zieht Investoren an
Nach einem bereits stark gestiegenen Zinsniveau auf 11,25%, hat die ägyptische Notenbank gestern (22.09.) beschlossen, keine weiteren Zinserhöhungen vorzunehmen. Die Teuerung ist im Land am Nil zuletzt auf 13,9% gestiegen. Das Ägyptische Pfund wertet auch deshalb zum USD immer weiter ab (USD|EGP 19,43). Anders sieht die Sache allerdings gegenüber dem Euro aus. Nach Tiefstkursen Anfang 2018 bei 21,85 EUR|EGP notiert das Paar aktuell bei 19,25.
Hungerkrise bisher nicht eingetreten
Ägypten war Anfang des Jahres eines der „Weizen-Sorgenkinder“. Der Wüstenstaat bezog im Jahr 2021 nahezu alle seine Weizenimporte aus der Ukraine und Russland. Die befürchtete Hungersnot ist aber nicht eingetreten. Denn Ägypten hat das begehrte Getreide anderswo (z.B. Europa) kaufen können, setzt verstärkt auf eigenen Anbau und streckt Mehl nun mit Weizenkleie. Die Preise wurden gedeckelt – das hat Aufstände bisher gut verhindert.
Investoren laufen Ägypten an
Gleichzeitig mausert sich der Sahara-Staat Ägypten zu einem Investitionsstandort. Das Land bietet mit seinen Wüstenflächen großes Potenzial für die Wasserstoffproduktion. Globeleq – ein afrikanisches Energieunternehmen – wird eine der ersten großen Anlagen für grünen Wasserstoff am Suez-Kanal errichten. Auch Siemens hat in Ägypten einen Auftrag an Land gezogen. Für 8,1 Mrd. Euro soll das Unternehmen dort das Schienennetz ausbauen und Züge bereitstellen.
Anlagechancen am Nil
Als Schwellenland korreliert Ägyptens Wirtschaft vergleichsweise wenig mit der Weltwirtschaft. Darum können Schwellenländer-Investments ein Portfolio stabilisieren. Mit einem Investment in ADRs der ägyptischen Commercial Intl. Bank (ISIN: US 201 712 205 0), können Anleger vom steigenden Investitionsvolumen am Nil profitieren. Ägyptische Staatsanleihen stehen nur institutionellen Investoren offen.