Der Euro reagiert kräftig auf die Zinsansagen der Fed. Die US-Notenbanker werden im März das Anleihekaufprogramm beenden. Zugleich hat Fed-Chef Jerome Powell bereits für März die erste Leitzinserhöhung in Aussicht gestellt. Da die Zinsdifferenz nun fast schon greifbar wird und aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten wachsen wird, zieht der Dollar an.
Langfristige Abwärtsperspektive
Der Euro ist unter die wichtige Marke von 1,12 EUR|USD gefallen. Für die weiteren Entwicklungen ist nun aber entscheidend, ob die Fed auch in dem Tempo liefert, wie sie es angedeutet hat. Darüber hinaus wird wichtig, wie sich die US-Inflationsrate entwickelt. Steigt sie weiter und bleibt sie so hoch, wird die Fed im Jahresverlauf konsequent die Zinsen anheben. Das wird sie schon deshalb tun müssen, weil der Leitzins angesichts der Inflationsraten noch sehr weit unter einem angemessenen Niveau liegt (vgl. S. 1). Sie läuft dem Markt also hinterher.
Für EUR|USD dürfte es somit ein Jahr zunehmender Spannungen werden. Einen Rutsch bis 1,10 EUR|USD halten wir binnen Monatsfrist für möglich. Allerdings ist der Euro gegenüber dem Greenback dann auch schon tief gefallen und die Zinsdifferenz real noch nicht so groß. Eine Euro-Unterstützung dürfte die sich im Jahresverlauf absehbar beschleunigende EU-Konjunktur werden. Dieser Einfluss dürfte den Euro in Richtung 1,12 zurück nach oben ziehen. Darüber hinaus hat der Euro eine klare Abwärtsperspektive. Dann rückt auch 1,05 EUR|USD in Sicht.