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Börse

Anleihen-Crash bringt Schwung in Korrektur

An den Kapitalmärkten läuft die Korrektur an. Im Zentrum des Geschehens stehen die Anleihen.
Die Korrektur ist in vollem Gange und wurde etwas überraschend auf der Anleihenseite ausgelöst. Dort tobt gerade ein spekulatives Gefecht um den jahrelangen Aufwärtstrend des Bund-Future. Ablesbar wird das am Mini-Crash der letzten Tage. Die Notierungen gaben von 160 (Mittwoch vergangener Woche) auf heute 151,44 nach. Parallel dazu schossen die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen von 0,045% am 17.4. auf heute 0,79% nach oben. Entscheidend ist nun, ob der spekulative Druck auf die Anleihen anhält. Der Bund-Future darf aus charttechnischer Sicht nicht unter 152 Zähler fallen. Geschieht dies, dürfte das einen starken Abverkauf auslösen. Dann werden die Renditen weiter nach oben schnellen. Momentan läuft aber am Anleihenmarkt schon eine starke Gegenbewegung. In diesen Stunden (im Wortsinn) purzeln die Renditen wieder kräftig in Richtung 0,60%. Das sind gigantische Ausschläge in sehr kurzer Zeit an diesem Markt. Wir deuten das so, dass große Adressen und Spekulanten am Markt aktiv sind. Das entsprechende Chartbild (vgl. www.tinyurl.com/pdlw5dy) ist historisch. Seriös lassen sich diese Rendite-Bewegungen momentan nicht erklären. Fundamental hat sich die Lage kaum verändert. Die europäische Konjunktur entwickelt sich moderat gut. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft weiterhin Papiere im Volumen von 60 Mrd. Euro monatlich. Lediglich die fundamental begründeten Deflationssorgen reduzieren sich etwas. In den USA prägen dagegen eher schlechte Konjunkturdaten das Bild. Einige US-Beobachter fürchten daher schon ein neues Abgleiten in die Rezession. Vor diesem Hintergrund wird hinter vorgehaltener Hand bereits über ein QE4 gemunkelt. Daran wollen wir momentan aber noch nicht glauben. Käme es, wäre das ein echter Börsen-Hammer und die Kurse dürften durch die Decke gehen. Ohne QE4 wird die US-Börse weiter ihre Richtung suchen. Die erste Zinserhöhung durch die US-Notenbank dürfte weiter in die Zukunft rücken. Der DAX hängt dagegen eng an der Rendite-Entwicklung. Parallel zum steilen Anstieg ging es mit den Aktienkursen abwärts. Drehen die Renditen wieder nach unten, dürfte der DAX wieder steigen. Seit dem Höchstkurs von 12.374 Punkten hat der Index nun 1.100 Zähler verloren (immerhin 9%) und sich unserem Korrekturziel von 11.000 Punkten ordentlich angenähert. Bei einigen Aktien sind damit auch wieder solide Kaufkurse in greifbarer Nähe.

Fazit: Die Märkte bleiben volatil. Die Anleiherenditen und der Bund-Future werden die Marktrichtung der nächsten Woche bestimmen. Schwenken die Renditen wieder klar nach unten, wird die Börse nach oben drehen. Wir rechnen damit, dass die DAX-Korrektur mittelfristig an Schwung verliert. Im Bereich um 11.000 Zähler ist der Index gut unterstützt.

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