Aussi im Bann des Streits mit dem wichtigsten Kunden
Der Aussi ist unter Druck geraten. Australien hatte innerhalb der Weltgesundheitsorganisation eine Untersuchung des Corona-Ausbruchs im chinesischen Wuhan gefordert. Darüber ist das Land unversehens in einen üblen Streit mit China geraten. China ist der wichtigste Abnehmer der australischen Rohstoff-Exporte. Die australischen Offiziellen hatten sich zwar ausdrücklich von den Vorwürfen der Trump-Administration in dieser Sache distanziert. Vor allem Trumps unbewiesene Behauptung, dass das neue Virus aus einer Art Biowaffen-Entwicklung stamme.
Die Distanzierung half den Australiern wenig. China antwortete mit Drohungen, regelrechten Beleidigungen und handelspolitischem Druck. So wurde das Rindfleisch wichtiger australischer Schlachtbetriebe wegen vorgeblicher hygienischer Mängel zurückgewiesen. Hinzu kommen Strafzölle von zusammen 80,5% auf australische Gerste; wegen angeblichen Dumpings und illegaler Subventionen.
Peking nutzt Australiens wirtschaftliche Lage aus
Dieser Streit mit China trifft Australien in einer ungünstigen Lage. Denn auch Australien erlebt seine Corona-bedingte Rezession. Die neueste Projektion der Notenbank RBA geht von einem BIP-Rückgang von 8% für das 2. Quartal (jeweils zum Vorjahr) und einem weiteren Rückgang um 6% für das 4. Quartal aus. Eine Erholung wird erst für das kommende Jahr gesehen.
Neben der Corona-Epidemie spielt auch der Einbruch der Rohstoffpreise eine gewichtige Rolle für die düsteren Aussichten. Denn damit werden auch die Investitionen dieser Branche (namentlich auch in neue Anlagen zur Erdgasverflüssigung) stark gebremst. Der Australische Dollar hatte bereits positiv auf die erkennbare wirtschaftliche Trendwende in China mit einer Erholung reagiert. Die bricht gerade ab.
Fazit: Der AUD dürfte vorläufig unter Druck bleiben. Australien hat wenig Möglichkeiten, dem chinesischen Druck etwas entgegen zu setzen.
Empfehlung: AUD meiden.