Australiens Notenbank ist sprunghaft wie ein Känguru
Das Glaubwürdigkeitsproblem der RBA ist nicht neu. Sie vertrat noch im vergangenen Jahr die Ansicht, die Zinsen erst 2024 anheben zu müssen - da kletterte die Inflation bereits in luftige Höhen.
Haltung nach einem Monat schon wieder revidiert
Ihren jetzigen Schlingerkurs begründet die Notenbank mit der anhaltend hohen Inflation. Die sinkt zwar, ist mit 7% aber nach wie vor hoch. Das war sie aber auch schon vor einem Monat, als die Notenbank erklärte, erstmal abwarten zu wollen. Dass ihre Haltung keinen Monat Bestand hat, ist bedenklich. Wie es nun weiter geht, ist umstritten. Eine kleine Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet nun doch wieder steigende Zinsen, so eine Schnellumfrage von Reuters. Die Verunsicherung gegenüber der Notenbank ist jetzt aber hoch.
Gleichzeitig senkte die RBA ihre Konjunkturprognose von 1,5% auf 1,25%. Auch das aber ist eine Botschaft, die eher für eine Fortsetzung der Zinspause gesprochen hätte. Zudem erhöht sich der Stress am Immobilienmarkt weiter. Wie in vielen anderen Ländern, sind auch in Australien flexible Kredite die Regel (FD vom 31.03.2023). Wir erwarten nun, dass sich der Australische Dollar zum US-Dollar sehr zittrig fortentwickeln wird.