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Bitcoin bleibt eine Alternativwährung

Trotz Corona-Krise hat Bitcoin „nur“ rund 50% Kursverlust erlitten. Mittlerweile stabilisiert und erholt er sich wieder. Copyright: Pixabay
Trotz Corona-Krise hat Bitcoin „nur“ rund 50% Kursverlust erlitten. Mittlerweile stabilisiert und erholt er sich wieder. Damit kommt der Bitcoin im Vergleich zu früheren seiner Einbrüche trotz einer Krise, welche von der Bundeskanzlerin als die schlimmste in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg bezeichnet wird, noch relativ glimpflich davon.
Der Bitcoin hat sich als nicht diversifizierendes Anlageinstrument erwiesen. Eine Krisenwährung ist er nicht. Wie alle anderen Anlageklassen rauschte sein Wert im Zuge der Corona-Krise nach unten. Zeitweise betrug der Wertverlust vom jüngsten Höchststand bei 9.533 BTC|EUR fast 54%. Aktuell steht der Kurs bei 5.815 EUR und damit 39% unter dem Höchstwert.

Der herbe Preisrückgang von Bitcoin in der Krise enttäuscht zunächst. Insbesondere die Korrelation zu fallenden Aktien in der aktuellen Krise mindert seine Bedeutung im Anlageportfolio. Der DAX verlor in der Corona-Krise (bisher) zeitweise bis zu 40% an Wert. Das ist im Vergleich zum Bitcoin durchaus viel. Denn hinter dem DAX verbergen sich reale Firmen, die Dividenden zahlen. Hinter dem Bitcoin verbirgt sich eine virtuelle Einheit.

Stärkere Kursrückgänge in der Vergangenheit

Kursrückgänge gab es allerdings viele. Davon waren in der Vergangenheit etliche stärker. Und sie verliefen mal mit und mal ohne Korrelation zu Aktien. Der Wert jedoch stieg im üblichen Wellenverlauf stetig weiter. Zudem ließ selbst die Krisenwährung Gold in dieser Krise Federn – der Kursverlust in Dollar betrug mehr als 14% – obwohl das Gegenteil zu erwarten gewesen wäre.

Der Kurseinbruch 2014 nach der Pleite von Mt. Gnox war schlimmer. Damals ging die größte Krypto-Börse, an der auch der Bitcoin hauptsächlich gehandelt wurde, pleite. Bitcoin verlor rund 75% seines Wertes. Von in der Spitze rund 1.000 US-$ ging der Kurs rapide auf rund 250 US-$ zurück. Dort dümpelte er dann jahrelang vor sich hin.

Begrenzte Geldmenge bleibt Killer-Applikation

Erst 2017 kam für Bitcoin wieder ein Durchbruch. Ohne klar erkennbaren Grund stieg der Kurs auf über 10.000 US-$. Zeitweise schoss BTC sogar bis zu 20.000 US-$ empor. Um dann – ebenfalls ohne erkennbaren, relevanten Grund – auf 3.500 US-$ zurück zu fallen.

Es bleibt ein zentraler Pluspunkt: die begrenzte Geldmenge. Anders als bei Aktien, die durch Erhöhung der Menge verwässert werden können, und beim Euro, der von der Zentralbanken beliebig vermehrt werden kann, ist die Geldmenge des Bitcoins auf annäherungsweise 21 Mio. Stück begrenzt.

Zentralbanken weiten Geldmenge kräftig aus

Das spielt gerade jetzt durchaus eine Rolle. Finanzminister Scholz und Kanzlerin Merkel sagen unbegrenzte Kredite zu. Die EZB kündigt weitere Geldmengenausweitungen, Kreditaufkaufprogramme und vieles mehr im Euro-Raum an. Ein Virus und seine Folgen sollen u. a. durch die Vermehrung der Geldmenge bekämpft werden.

Fazit: Die Technik entscheidet über die "Geldmenge" des Bitcoin, und die bleibt begrenzt. Damit ist und bleibt Bitcoin ein Wellenbrecher im Trend der Inflationierung staatlicher Währungen. Entscheidend ist nicht der Tagespreis, sondern das Fundament, auf dem Bitcoin steht: die begrenzte Menge und die für jedermann schnelle Verfügbarbarkeit, solange es Internet gibt.
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