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Jede zehnte Anleihe per Jahresende ausfallgefährdet

"Blutbad" bei Unternehmensanleihen

So manch einer wird am ende des Jahres ratlos auf Anleihen blicken. Copyright: Picture Alliance
Erst kommt der konjunkturelle Einbruch, dann folgen die Zahlungsschwierigkeiten der Unternehmen. Bei spekualtiven Anleihen im Unternehmenssektor schaltet die Ratingagentur Moody's die Ampeln auf Gelb. Zum Jahresende werden sie rot leuchten.

Die Corona-Rezession wird noch ein Nachspiel im Finanzsektor haben. Und das wird nicht lustig. Ende 2020 ist weltweit jede zehnte Unternehmensanleihe mit Rating ausfallgefährdet. Die globale Ausfallrate steigt dann laut Ratingagentur Moody’s bis auf 10,7%. Aktuell sind es 4,0%. Die meisten Ausfälle verzeichnen die USA gefolgt von Europa.

Die Zinsabstände von Hochzinsanleihen (also Schuldnern minderer Bonität) zu Anleihen von Schuldnern mit hoher Bonität steigen kräftig. Und zwar bis auf durchschnittlich 1.234 Basispunkte, im schlimmsten Fall sogar bis auf 1.702. Zur Einordnung: In den letzten drei Monaten waren es 708 Basispunkte.

Kräftiger Anstieg der Ausfälle im April

Bereits im April übertrifft die Herabstufungsrate mit 6,8% deutlich die Höchstwerte aus 2009 (Finanzkrise) mit 5,2%. Gemessen am Dollar-Volumen lag die weltweite Ausfallquote bei spekulativen Anleihen im April bei 3,7% nach 2,4% im März. Damit waren die Ausfälle in einem Monat so hoch wie während des Rohstoffabschwungs im Mai 2016. 25 Unternehmensemittenten fielen aus. Vier im Dienstleistungssektor, drei bei Öl und Gas.

Der größte Schuldner im April war die Frontier Communications Corporation. Es handelt sich um eines der großen Telekommunikationsunternehmen in den USA. Das Unternehmen meldete Insolvenzschutz nach Chapter 11 an mit Schulden in Höhe von rund 17 Mrd. US-Dollar.

Betroffen: Hotel, Freizeit, Öl und Gas

Besonders stark betroffen sind die Sektoren Hotellerie und Freizeit. Es folgt der Öl- und Gassektor und hier vor allem die Explorations- und Produktionsunternehmen. Ursache ist die weltweite starke Abkühlung der Konjunktur infolge des Lockdowns mit einem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen insbesondere in den USA.


Fazit: Der Finanzsektor – mag er auch robuster sein als 2009 – ist damit noch längst nicht übern Berg. Banken, Hedgefonds und andere Intermediäre müssen sich warm anziehen.

Empfehlung: Meiden Sie als Anleger den Sektor der Hochzinsanleihen von Unternehmen, wenn Sie nicht erstklassige (Insider-)Kenntnisse von einzelnen Firmen haben. Im Zweifel jetzt verkaufen.

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