Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2394
Kein Ausweg für Argentinien?

Chaostage in Buenos Aires

Argentinischer Präsident Alberto Fernandez. Copyright: Picture Alliance
Die Argentinier hielten sich zunächst an die links-populistischen Strategien der Kirchners, wählten dann mit Mauricio Macri marktwirtschaftliche Reformen. Schon eine Amtszeit später hoben sie Christina Kirchner als Vize von Alberto Fernanadez zurück in den Sattel, nur um sie in den jetzt anstehenden Zwischenwahlen erneut abzustrafen: Kein Ausweg nirgendwo.

Die noch in diesem Monat bevorstehenden Zwischenwahlen dürften der Regierung von Präsident Alberto Fernández eine Niederlage bescheren. Einmal mehr zeigt sich die desolate Lage der Argentinier: Sie setzten am Ende der Präsidentschaft Christina Kirchners auf Mauricio Macris marktwirtschaftlichen Kurs, um dann nach nur einer Wahlperiode mit Alberto Fernandez und seiner Vizepräsidentin Christina Kirchner zur gewohnten Misere zurückzukehren.

Konkret fassbare Fortschritte lieferten weder die eine noch die andere Präsidentschaft. Es geht einfach nur weiter abwärts. Dies ist nicht zuletzt am Peso abzulesen: Auf dem Schwarzmarkt liegt der Kurs inzwischen bei 205 Peso je Dollar während der offizielle Kurs Dank konstanter Abwertung mittlerweile bei 100 Peso je US-Dollar angekommen ist. Die Bürger nehmen diesen Abschlag von 50% beim Tausch in den Dollar hin, weil sie nicht schnell genug aus dem Peso herauskommen: Natürliche Personen dürfen offiziell nicht mehr als 200 Dollar im Monat umtauschen und selbst das ist nicht jedem gestattet.

Die Spirale aus Inflation und Abwertung dreht sich ungebremst

Die Regierung versucht die Inflation unterm Deckel zu halten. Das weckt den Drang der Bürger in fremde Währungen zu gehen. Das wiederum bringt den Peso-Kurs unter Druck bringt und lässt die Reserven abschmelzen. Daher versucht die Regierung, den Abfluss von Mitteln aus dem Peso heraus mit immer neuen Barrieren und Schikanen zu verhindern. Sie trifft dabei auf die Bürger, die ihr Erspartes retten wollen. Der IWF zählt mittlerweile 17 beschränkende Maßnahmen. Obwohl die Marktteilnehmer mit einer starken Abwertung rechnen, hat Wirtschaftsminister Martín Guzmán bestätigt, dass den derzeitigen Abwertungspfad des Peso beibehalten will, der hinter der Inflation zurückbleibt. Damit wächst aber der Druck in den Schwarzmarkt hinein.

Notenbank saugt die Devisen aus dem Bankensystem

Die argentinische Zentralbank hatte in der vergangenen Woche angeordnet, dass die Banken ihre Fremdwährungsbestände bis Ende des Monats nicht erhöhen dürfen. Damit soll Druck aufgebaut werden, hereinkommende Devisenbeträge letztlich in die Reserven der Zentralbank zu leiten. Die Notenbank BCRA steht unter Druck, den offiziellen Kurs gegen den Marktdruck zu halten. Sie interveniert daher immer wieder, was die Devisenreserven abschmelzen lässt. Die BCRA versucht, eine größere Nachfrage auf dem Devisenmarkt zu vermeiden, um die bereits vorhandenen Devisen ausschließlich für Importe zu verwenden.


  

Fazit: Es ist kein Ende des Chaos absehbar, in dem politische Instabilität, mangelnde wirtschaftspolitische Konzeption und eine drückende Auslandsverschuldung zusammenkommen.

Tipp: Wer nicht gerade über eine ausgesprochene Zockermentalität verfügt, sollte sich einfach raushalten. Der Abwärtstrend ist so offensichtlich, dass wohl nur mit der völlig abstrus wirkenden Wette auf eine Wende zu Besseren (d.h. ein Wunder) richtig Geld zu verdienen wäre.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Falsche "Fairsprechen" entlarven

Unis basteln Greenwashing-Indikator

Viele Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit, einige mogeln dabei aber auch. Das nennt sich Greenwashing und ist ein Image-Risiko. In einem Forschungsprojekt soll nun ein Greenwashing-Indikator entwickelt werden.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Rendite vom anderen Ende der Welt

Aktien aus Neuseeland

Neuseeland liegt am anderen Ende der Welt - und darum selten in den Depots deutscher Anleger. Dabei bieten die Aktien aus dem vielseitigen Land durchaus attraktive Renditen. Nun kommen auch noch Chancen auf Währungsgewinne dazu. FUCHS-Kapital stellt Ihnen aussichtsreiche Aktien mit doppeltem Rendite-Hebel vor.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof urteilte zu verdeckter Gewinnausschütung

Irrtum ist keine vGA

Verdeckte Gewinnausschüttungen (vGA) können nur bewusst vollzogen werden, nicht aber durch einen Irrtum entstehen. Das ist die Stoßrichtung des Bundesfinanzhofes. Der musste in einem Fall urteilen, in dem einem Gesellschafter unwissentlich Vorteile gewährt wurden.
  • Fuchs plus
  • Teilentgeltlicher Verkauf von GmbH-Anteilen an Angehörige

Verkauf unter Wert ist steuerlich aufzuteilen

Wer GmbH-Anteile unter seinen Anschaffungskosten verkauft, muss den Verkauf steuerlich betrachtet aufteilen. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Das Urteil hat Folgen für Verkäufer, deren Gewinn dadurch höher ausfällt.
Zum Seitenanfang