CHF und NOK mit Chancen, GBP mit Risiken
In Europa geht es an den Devisenmärkten rund. Nach etlichen Zinsentscheidungen sind die Forex-Kurse in Schwung gekommen. Bei der NOK deutet sich jetzt eine fundamentale Trendwende an. Auch für den CHF sehen FUCHS-Devisen eine interessante Ausgangslage. Und mit Blick auf Großbritannien steht die Frage im Raum, ob die Bank of England vor der Inflation kapituliert und das GBP fallen lässt.
Am Devisenmarkt sehen wir gerade viele interessante Entwicklungen. Nach der EZB hat auch die Schweizerische Nationalbank die Zinsen angehoben. Trotz der allgemeinen Bankenunruhe und der besonderen Situation um die Credit Suisse, die sich in einer Not-Heirat zur UBS geflüchtet hat, fokussieren die Geldhüter der Alpenrepublik klar auf Inflationsbekämpfung. Die SNB hat den Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,5% angehoben. Sie wird diesen Zinspfad auch weiter beschreiten, zumal die Inflation leicht angezogen ist. Den Franken dürfte diese Geldpolitik im aktuellen Umfeld stützen.
NOK dreht den Abwärtstrend
Auch in Norwegen wurden die Leitzinsen weiter erhöht. Es ging um 25 Basispunkte auf nun 3% hinauf. Auch bei dem Nordlicht liegt der Fokus klar auf einer stringenten Inflationsbekämpfung. Das hat der Krone Rückenwind gegeben und im Chartbild deutet sich eine Top-Formation an. Untermauert wird diese durch die Überlegung, dass die Norges Bank die Inflation konsequenter wird bekämpfen können als die EZB. Daraus leiten wir ab, dass EUR|NOK jetzt den Trend drehen und die NOK wieder zulegen wird.
Kapituliert die Bank of England vor der Inflation?
Kritisch wird die Lage in Großbritannien (FD vom 17.03.2023). Dort ist die Inflation weiter gestiegen. Die Kerninflation zog kräftig auf 6,2% an (Vormonat 5,8%). Die Inflationsrate stieg parallel von 10,1% auf 10,4%. Das passt gar nicht zu der Position der Bank of England, die auf ihrer jüngsten Zinssitzung schon eine Zinspause in Aussicht gestellt hat.
Für die BoE ist die Lage unbequem. Hält sie an ihrer vorsichtigen Ankündigung fest, dann lässt sie die Inflation laufen. Das käme schon fast einer Kapitulation gleich. Erhöht sie die Zinsen - eventuell sogar kräftig - gesteht sie den Märkten ein, dass sie sich in der Inflationsentwicklung brutal verschätzt hat. Im Pfund rechnen wir daher mit hoher Volatilität. Angesichts der Tatsache, dass die BoE viel zu locker bleiben wird, rechnen wir eher mit Pfund-Schwäche.
Fazit: Die Notenbanken schlagen unterschiedliche Richtungen ein. Je kleiner die Notenbank ist, desto klarer scheint der Fokus auf Inflationsbekämpfung ausgerichtet und umsetzbar. NOK und CHF haben Aufwärtschancen gegenüber dem Euro. Für das GBP wird die Lage kritisch.