Chile holt sich Sicherheit beim IWF
Alter Globus mit Blick auf Südamerika. © northlightimages / Getty Images / iStock
Die Wirtschaft Chiles hängt stark von den Kupferexporten ab. Die gefallenen Kupferpreise sind daher für das lateinamerikanische Land ein Problem. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Chile und der IWF haben sich auf eine zweijährige flexible Kreditlinie verständigt. Flexible Kreditlinien sind anders als die regulären IWF-Programme nicht an Bedingungen geknüpft und damit eine Art Vorsichtsmaßnahme. Die nun abrufbaren 18,5 Mrd. US-Dollar sind ein willkommener Sicherheitspuffer angesichts schnell schmelzender Zentralbankreserven. Diese sanken von 55 Mrd. US-Dollar im Oktober 2021 auf aktuell 44,4 Mrd. US-Dollar.
Chile leidet unter fallenden Kupferpreisen
Chile wird auch weiterhin auf Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angewiesen sein. Das Leistungsbilanzdefizit ist auf über 8% des BIPs angestiegen. Grund sind die steigenden Preise für Energieimporte und gleichzeitig die sinkenden Einnahmen aus den Kupferexporten (FD vom 16.09.2022).
Den chilenischen Peso hat der Preisverfall bei Kupfer gar nicht geschmeckt. Der Peso fiel seit unserer letzten Analyse (FD vom 20.05.2022) von 860 auf aktuell 920 USD|CLP. In der Spitze wurden auch bereits Kurse um 975 erreicht. Allmählich scheint sich hier eine Stabilisierung einzustellen.
Anlageoptionen in Chile
Da Anlagen in chilenischen Pesos für deutsche Anleger kaum möglich sind, empfehlen wir Investments über Anleihen und Aktien. Die auf US-Dollar lautende Anleihe von Enel Chile (Energie) verspricht bei einer Restlaufzeit von 5,7 Jahren eine jährliche Rendite von 5,64% (ISIN: US 292 78D AA3 7). Wer kurzlaufende Anleihen bevorzugt und auf eine weitere Aufwertung des Schweizer Franken spekuliert, betrachtet die CHF-Anleihe der Banco Santander de Chile, mit einer Restlaufzeit von 1,3 Jahren und einer in Aussicht gestellten Rendite von 2% (ISIN: CH 042 819 429 1).
Chancen bei chilenischen Bergbauunternehmen
Ein Profiteur des schwachen Peso und des globalen Rohstoffhungers ist der Bergbaukonzern Soc. Quimica y Min. de Chile (ISIN: US 833 635 105 6). Wir hatten Ihnen im Mai eine Kaufempfehlung für das Unternehmen ausgesprochen. Seitdem legte der Kurs um gut 15% zu. Taktische Anleger nehmen nun Gewinne mit. Angesichts einer zu befürchtenden Rezession dürfte das Rohstoff-Unternehmen sehr sensibel reagieren.
Anleger mit hoher Risikotoleranz, finden bei den Aktien von Lithium Chile (ISIN: CA 536 81G 109 0) eine volatile aber chancenreiche Beimischung fürs Portfolio.
Fazit: Der CLP markiert bereits die Stabilisierung. Als chancenreiche Beimischung ist das lateinamerikanische Land eines der attraktivsten Schwellenländer für Anleger.
