Das Brexit-Gespenst kehrt zurück
Das Pfund schwächelt wieder. Denn die Verhandlungen über das Handelsabkommen mit der EU kommen nicht voran. Damit rückt das Risiko eines „harten Brexit“ wieder in den Fokus der Märkte. Auf der Insel selbst hat inzwischen eine Art Brexit-Müdigkeit Einzug gehalten. Das anstehende Abkommen mit den USA zieht mittlerweile mehr Interesse auf sich – obwohl es quantitativ völlig belanglos sein dürfte, wie nicht zuletzt das Londoner Handelsministerium selbst bereits klargestellt hat. UK erzielt durch das denkbar beste Abkommen lediglich einen Zugewinn gegenüber dem Status quo von etwa 0,16% vom BIP (3,4 Mrd. Pfund absolut) – kumuliert über 15 Jahre. Der Zugewinn bei der Wachstumsrate erreicht demnach nicht einmal Promille-Größe.
Die EU-USA-Verträge bieten den Briten so gute Bedingungen, dass die Briten hier bereits jetzt einen ihrer wenigen bilateralen Überschüsse erzielen. Da lässt sich kaum etwas verbessern. Den dürftigen Gewinnaussichten stehen happige US-Forderungen gegenüber. Darunter ein Veto-Recht gegen UK-Verträge mit Drittstaaten (gemeint ist China), eine Übernahme der US-Lebensmittelstandards oder die Öffnung des britischen Gesundheitssystems für US-Anbieter. Kurz: Jenseits der Nostalgie um die „special relationship“ ist für UK hier nichts zu holen, was als Ausgleich für die mit dem EU-Austritt drohenden Verluste taugen könnte. Das schlägt umso stärker zu Buche, je deutlicher das Risiko eines „harten Brexit“ zutage tritt, wie es mit jeder Verhandlungsrunde ohne Fortschritte geschieht.
Fazit: Das Pfund ist völlig überbewertet und auch technisch mittlerweile so geschwächt, dass das Tief knapp über 1,14 zum Dollar wieder in Sicht kommt.
Empfehlung: Risikofreudige Anleger sollten mit dem endlos laufenden Put-Hebelzertifikat von Vontobel (DE000VZ48FR0) mit Basispreis 1,4262 Dollar/Pfund gute Chancen haben.