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Der Rand steht auf der Klippe

Das Schlimmste vermieden?

Das Schlimmste vermieden? Copyright: Pixabay
Der Rand hatte in den letzten Monaten zugelegt. Geholfen haben die schnelle Erholung Chinas, mit der die Rohstoffnachfrage einen neuen Schub bekam. Zudem werden die US-Zinsen wohl nicht so schnell und so steil steigen, wie befürchtet.

Der Südafrikanische Rand hat in den letzten Monaten überraschend deutlich zugelegt. Von seinen schwächsten Kursen über 20 Rand je Euro erholte er sich auf ein Niveau bei 17 Rand je Euro (aktuell EUR|ZAR: 17,12). Das wirkt angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage einigermaßen überraschend. Indes scheint speziell der Rand davon zu profitieren, dass in den Kursen schon das „Schlimmste“ abgebildet war – das dann eben nicht passiert ist.

China kam relativ schnell aus der Corona-Krise heraus. Das sorgt mit anziehender Rohstoffnachfrage für neue Impulse. Diese machen sich langsam auch in Südafrika bemerkbar. So steht der BER/ABSA Einkaufsmanager-Index trotz des leichten Rückgangs auf 56,2 Punkte nach zuvor 57,4 klar im Expansionsbereich oberhalb von 50 Punkten. Der Markit-Index bestätigt die positive Botschaft mit dem Anstieg von 50,2 auf 53,7 Punkte und damit den höchsten Stand seit 2012. Die Produktion legt wieder zu und der Auftragsbestand steigt und mit solchen Nachrichten steigt auch die Stimmung wieder. Zumal sich auch abzeichnet, dass der befürchtete, von den USA ausgehende Zinsauftrieb schwächer ausfällt als zunächst befürchtet. Damit fällt die Zusatzbelastung der Staatsfinanzen etwas geringer aus.

Überraschend positiver Ausblick

Die Notenbank SARB hat sich dieser positiven Sicht angeschlossen; Sie hob ihre Wachstumsschätzung für das laufende Jahr von 3,8% auf 4,2% an. Noch mehr Gewicht dürfte aber ihre verhaltene Reaktion auf die gestiegene Inflation haben: Die Währungshüter nehmen sie zur Kenntnis und halten die Zinsen unverändert niedrig. Ihrem Argument dass die Inflation damit eben nur noch ganz knapp unter dem Ziel (4,5%) liege, ist schwer zu widersprechen; zumal die Kernrate mit 3% gerade mal den unteren Rand des Toleranzbereichs erreicht hat.

Sogar die Politik zeigt positive Ansätze

Selbst bei der für die schwerwiegenden strukturellen Defizite verantwortlichen Politik gibt es kleine Fortschritte. Präsident Ramaphosa und seine Fraktion haben sich in der immer noch mächtigen Regierungspartei ANC offenbar soweit durchsetzen können, dass mit dem unter (Korruptions-) Anklage stehenden Generalsekretär Ace Magashule der wichtigste Kopf der für die Misere der letzten Jahre verantwortlichen Zuma-Fraktion sein Amt ruhen lassen muss.

Damit ergeben sich politische Chancen auf dringend benötigte Reformen und Korrekturen. Allerdings scheint Ramaphosa ein wichtiges Argument für die Reformen abhanden zu kommen: Die wichtigste Oppositionspartei, die liberale DA hat sich durch ihre Rolle rückwärts zur rein weißen Partei offenbar vor allem selbst geschadet. Erste Tests an der Wahlurne ergaben heftige Verluste in den Hochburgen in Johannesburg mit Einbrüchen von 80% auf 20% der Stimmen. Ein Machtverlust für den ANC rückt mit dieser Opposition in noch weitere Ferne. 

Fazit: Der Rand leidet zwar immer unverändert an den hier mehrfach dargestellten Problemen. Er bietet aber spekulativen Anlegern auch immer wieder Chancen. Diese sollten allerdings nur durch sehr kurzfristige Anlagen oder entsprechende Derivate wahrgenommen werden.

Empfehlung: Das Endlos-Zertifikat (DE000DFN2U04) mit Basispreis (gleich Knockout) 24,6346 Zar /Euro könnte für entsprechend spekulativ ausgerichtete Anleger interessant sein.

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