Das vorerst trübe Bild der Eurozone
Die aktuellen Daten bestätigen die aktuelle konjunkturelle Schwächetendenz. Die Umsätze der Einzelhändler wuchsen per November nur noch um 1,1%. Im Vormonat waren es noch 2,3% (jeweils zum Vorjahr).
Die am Montag fälligen Daten zur Industrieproduktion werden wohl ein weiteres Minus ausweisen. Darauf deuten die bereits vorliegenden Daten aus Deutschland (-4,6%) und Frankreich (-2,1%) hin. Die Einkaufsmanager-Indizes gehen ebenfalls zurück, halten sich aber über 51 Punkten noch im Expansionsbereich. Zudem waren auch die Auftragseingänge der deutschen Industrie rückläufig (-4,3%). Das wird auch auf die anderen EU-Staaten ausstrahlen.
Inflationsrate geringer als erwartet
Überraschungen finden sich allenfalls auf der monetären Seite. Die schwache Dynamik bremst auch die Inflationsrate. Vor allem den in der Kernrate erfassten hausgemachten („ unterliegenden") Trend, auf den die Geldpolitik zielt. Diese Kernrate ist EZB mit 1% unverändert schwach und Inflationsrate selbst mit zuletzt 1,6% überraschend deutlich sowohl unter die Erwartungen (Konsens 1,8%) als auch das Ziel der EZB bei 2% zurückgefallen.
Die Euro-Hüter werden daher die ins Auge gefassten Straffungen eher noch etwas weiter verschieben. Zudem dürften sie diese schwächer dosieren, zumal die US-Seite den Zinspfad ebenfalls nach unten korrigiert. Das alles wird kaum Effekte auf den Devisenmarkt haben.
Fazit: Wir erwarten für die nächsten Quartale keine Trendveränderungen, solange nicht externe Schocks neue Impulse liefern. Damit bleibt es auch bei den schwachen Ertragsraten und Renditen im Euroraum, so dass in erster Linie Euro-Anlagen in den Emerging Markets interessant sind.