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Das Vertrauen der Anleger schwindet

Dem Pfund fehlt es an Zuversicht

Britische Pfund Münzen bilden eine Waage. © Kevin Jarratt / Fotolia
Wer frühzeitig Entwicklungen an den Finanzmärkten erkennen will, findet in Stimmungsindikatoren ein funktionales Instrument. Etliche dieser Indikatoren zeigen für Großbritannien gerade ein typisch britisches 10-Tage-Regenwetter-Gesicht an.

Die Stimmung der Anleger schwenkt immer stärker gegen UK um. Das zeigt der Stimmungsindikator des Finanzkonzerns Spectrum Markets. Für das Britische Pfund ist eine Mehrheit der Anleger derzeit short. Im September gab es noch eine klare Long-Einschätzung. Das gilt sowohl für das Cable (GBP|USD) als auch für GBP|JPY, als auch GBPY|EUR.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei britischen Aktien. Der britische Aktienindex FTSE 100 verzeichnete von allen betrachteten Indizes zuletzt die meisten Verkäufe bei Long-Positionen bzw. die meisten Zukäufe bei Short-Positionen. Im September war das Verhältnis noch ausgeglichen.

Die Probleme der Insel nehmen zu

Der Anleger-Pessimismus ist nicht unbegründet. Der seit einem Jahr in Kraft getretene Brexit hat die Schwächen der UK-Wirtschaft offengelegt. Die britische Politik scheint derzeit vor allem mit sich selbst beschäftigt und um Schadensbegrenzung bemüht (Party-Affäre um Boris Johnson). Auch die Unsicherheiten der Ukraine-Krise strahlen nach Ansicht der Marktbeobachter aus bis London. Die derzeitige Stärke des Pfunds ist für die britische Exportwirtschaft misslich – das wird die Wirtschaftsdaten weiter eintrüben.

Am schwersten dürfte allerdings die Inflation wiegen. Diese erreichte zuletzt einen Wert von 5,4% - so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Zwar hat die Notenbank Bank of England bereits die Leitzinsen angehoben. Wir lesen aus dem Stimmungsindikator allerdings ab, dass immer mehr Anleger skeptisch sind, ob die BoE die galoppierende Inflation auch wieder einfangen kann. Zwar wiegelt die BoE ab und versichert, dass sie alles unter Kontrolle bringen werde. Allerdings rechnet auch sie mit einer Inflation von 6% im kommenden April. Die Rückkehr der Inflation zu ihrem Zielwert werde noch zwei Jahre dauern. 

Spekulationen gegen das Pfund

Daher halten wir beim Pfund derzeit Short-Positionen für aussichtsreich. Dafür spricht auch die Charttechnik. GBP|USD stoßen nach einem Anstieg von 1,32 derzeit bei 1,37 auf einen Kursdeckel. Die Zinsentwicklung in den USA und die Stärke der amerikanischen Wirtschaft sprechen aus unserer Sicht eher für den Dollar.

EUR|GBP haben bei 0,83 eine Kursunterstützung durchbrochen – aktuell hat das Pfund-Kursmomentum, der das Pfund wohl auch noch weitertreiben wird. Charttechnisch und fundamental erwarten wir aber auf mittelfristige Sicht einen Euro-Rebound.

Fazit: Die Marktteilnehmer entziehen dem Pfund mehr und mehr das Vertrauen. Nach einer starken Jahresendrally stehen die Zeichen fürs Pfund wieder auf Schwäche.
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