Der Dollar auf Erholungskurs
Die Ankündigung Russlands, alle Vermögenswerte, die in Dollar notiert sind, aus dem Bestand des staatlichen Vermögensfonds zu werfen, ist für den Greenback ein Non-Event. Abgesehen davon, dass 119 Mrd. Dollar an liquiden Mitteln ein Tropfen im Dollarmeer sind – Russland ist jetzt schon zusammen mit der Schweiz des Euros treuster Freund. Beide halten zusammen mehr als ein Fünftel der Gesamtreserven in Euro, Russland 180 Mrd. Euro (die Schweiz 300 Mrd.).
Zudem erklärt auch Joe Biden Peking jetzt den Wirtschaftskrieg. Gestern unterzeichnete der US-Präsident eine Verfügung, wonach Amerikanern der Handel mit Wertpapieren von zunächst 59 chinesischen Firmen ab dem 2. August verboten wird. Pekings Antwort wird nicht lange auf sich warten lassen. Noch immer ist Peking neben Tokio größter Gläubiger der USA. Nadelstiche sind also jederzeit möglich. Solche Streitigkeiten stärken aber erfahrungsgemäß den Dollar als sicheren Währungshafen.
Auf den Arbeitsmarkt kommt's an
Mehr Bewegung könnte der heutige US-Arbeitsmarktbericht bringen. Sollte sich die Erholung sowohl der US-Konjunktur positiv in Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft (deutlich spürbar) niederschlagen, wird in den USA die Diskussion entbrennen, ob und wann die Fed ihr lockere Geldpolitik strafft und womöglich die Zinszügel anziehen muss.
Fazit: Zum Euro erwarten wir auf Monatssicht einen stabilen, zumindest vorübergehend gefestigten Dollar. Die Range von 1,20 bis 1,23 sollte halten. USD|JPY könnte dennoch die Marke von 111 überschreiten. Spätestens bei 112 aber liegt ein schwerer Deckel.