Der Dollar bekommt weiteren Auftrieb
Donald Trump spielt mit dem Feuer. Sein Versuch, den Dollar mit Vorwürfen von Kursmanipulation gegen Euro und Renminbi herunterzureden, kann nach hinten losgehen. Sollte die – bislang auch von uns geteilte – Erwartung einer weiteren Aufwertung des Dollar gebrochen werden, würde die Finanzierung der steigenden Defizite durch das Ausland deutlich schwieriger und teurer. Denn die Aufwertungserwartung der ausländischen Investoren ist eine Gewinnerwartung. Fällt die weg, werden US-Anlagen weniger attraktiv, sofern kein Ausgleich durch deutlich höhere Zinsen geboten wird.
Unterdessen entfalten die von Trump durch Steuersenkungen und erhöhte Ausgaben gesetzten fiskalischen Impulse langsam ihre Wirkung. Das wird in den aktuellen Daten erkennbar. Die regionalen FED-Indikatoren, namentlich der Philadelphia FED für Teile der Ostküste und der die Gesamt-USA erfassende Index der Chicago FED unterstreichen das mit starken Anstiegen.
Investoren treiben wieder stärker an
Das US-Wachstum legt zu. Treiber sind die Investitionen. Das wurde auch in der jüngsten Ausgabe der Orders für dauerhafte Güter sichtbar. Sie enttäuschten im Gesamt-Index zwar leicht. Das Plus betrug nur +1% zum Vormonat, erwartet worden waren +3,2%.
Doch die gute Nachricht steckt in den Zahlen zu den Kapitalgütern (ohne Transportmittel und Rüstung). Nach mehreren schwachen Monaten tendieren sie mit +3,2% zum Vorjahr jetzt klar nach oben. Das deutet auf einen starken Wachstumsbeitrag der Investitionen hin. Sofern nun auch der Zoll-Streit halbwegs friedlich beigelegt werden kann, steht einem weiteren US-Aufschwung als Basis für einen starken Dollar nichts mehr im Weg.
Fazit: Der Dollar bleibt bis auf Weiteres ein Muss.
Empfehlung: Dollar-Anleihen guter Schuldner der Emerging Markets bieten interessante Möglichkeiten; etwa die Anleihe Chiles (Aa3) mit Laufzeit August 2020 (US168863AV04). Sie bietet derzeit eine Rendite von 3%.