Der Dollar hält die Stellung
Auch in den USA schwächt sich die Konjunktur ab. Indikatoren wie die Einkaufsmanager-Indizes oder das Verbrauchervertrauen sind auf dem Rückzug. Härtere Daten untermauern diesen Abwärtstrend von hohem Niveau her: Die Ausgaben für Bauten lagen in den letzten beiden Monaten jeweils unter dem Vorjahresniveau.
Der Kredit an Konsumenten fiel zuletzt um ein Drittel schwächer aus als erwartet (10,3 Mrd. Dollar statt der erwarteten 16,5 Mrd. Dollar nach 15,5 Mrd. Dollar im Vormonat). Und das Konsumentenvertrauen hat sich vom Einbruch im Zuge des „Shutdown" noch nicht erholt. Die Orders für dauerhafte Güter liefern ein gemischtes Bild. Bereinigt um die höchst verzerrenden Flugzeugbestellungen wurde insgesamt ein Rückgang notiert. Diesem steht aber ein beachtlicher Zuwachs bei den Investitionsgütern gegenüber.
Niedrige Arbeitslosigkeit, hohe Staatsverschuldung
Die Inflation liegt weiter unter dem Ziel von 2%. Das ist umso erstaunlicher, als vom Arbeitsmarkt angesichts der historisch niedrigen Arbeitslosigkeit (3,6%) erheblicher Lohndruck und eine starke Konsumnachfrage ausgehen müssten. Die Teuerung bleibt aber schwach und die Nachfrage auf das fiskalische Doping angewiesen.
Der Preis ist die bereits über 100% gestiegene Staatsverschuldung. Die Trump-Administration verfehlt ihr Ziel, gut bezahlte Industriearbeitsplätze zu schaffen. Nimmt man die letzten sechs Arbeitsmarktberichte zusammen, sind in dieser Zeit insgesamt rund 1,2 Mio. neue Jobs entstanden. Davon aber nur 6% (73.000) in der verarbeitenden Industrie. Die Währungshüter sind also aus guten Gründen sehr vorsichtig geworden mit ihrer Zinspolitik. Damit bleibt das US-Zinsniveau dennoch klar über dem der Eurozone.
Fazit: Das an der Oberfläche positive Bild der USA verdeckt wachsende Probleme und Spannungen. Diese werden allerdings vorläufig noch nicht akut, sondern mit Rhetorik und Krediten überdeckt.
Empfehlung: Entsprechend sollten die Dollaranlagen flexibel oder kurz laufend sein.