Der Dollar hat weiter Rückenwind
In die Konjunkturerwartungen der USA mischt sich eine skeptische Note. Zum Wochenende wird die erste Wachstumsschätzung für das 1. Quartal fällig. Die Konsensschätzung für den Zuwachs der Konsumausgaben liegt bei nur 1,1%. Hintergrund dürfte der Aufbau der Lagerbestände bei den Unternehmen sein. Sie sind in den letzten Monaten schneller gewachsen als die Umsätze.
Indes zogen die Umsätze der Einzelhändler zuletzt deutlich stärker an als erwartet. Im Monatsvergleich März gab es ein Plus von 1,6%. Die Konsenserwartung hatte bei +0,8% gelegen. Vorangegangen waren allerdings zwei sehr schwache Monate: +0,2% und -0,2% hieß es für Januar und Februar. Ähnlich positiv fielen die Einkaufsmanager-Indizes aus. Der Index für die Dienstleister ging dagegen deutlich nach unten. 52,9 nach 54,8 Punkten hieß es. Das zog den Gesamtindex mit 52,8 nach 54,3 Punkten herab. Auch in den USA kommt die verarbeitende Industrie wie in der Eurozone kaum voran (52,4 nach 52,5 Punkten).
Die Indikatoren der regionalen Fed-Banken zeigen ebenfalls ein gemischtes Bild. Unterm Strich blieb es im jüngsten Beige Book bei der Einschätzung „modest to moderate". Die jüngste Handelsbilanz deutet ebenfalls auf eine flachere Nachfrage: Das Defizit schrumpfte, weil die Importe schneller zurückgingen als der Export. Alles in allem dürften sich die Währungshüter mit der nach unten revidierten Zinsperspektive bestätigt sehen. Raum für eine weitere Straffung ist nicht erkennbar.
Fazit: Der Dollar dürfte zum Euro leicht zulegen. Gründe sind die stärkere wirtschaftliche Dynamik und die höheren Ertragsraten an den Finanzmärkten. Zudem haben sich die US-Währungshüter bereits ein wenig Spielraum geschaffen, auf Probleme wieder reagieren zu können.
Empfehlung: Unverändert auf Dollar-Papiere solider Emerging Markets setzen.