Der Dollar ist gestärkt
Die Wirtschaft der USA und mit ihr der Dollar laufen Euroland dem Euro davon. In den USA eine Wachstumserwartung von +6,5% nach einem vergleichsweise moderaten Einbruch von 3,5% in 2020. In Euroland ein eher schwaches Plus von 4% nach dem doch heftigen BIP-Rückgang von 6,8% im vergangenen Jahr. Die USA mit einer Impfquote von 22% – derzeit ein zentrales Marktsignal. Im Euroland dümpeln die vier wichtigsten Länder mit 8% Impfquote.
Die USA scheren sich weiter nicht um ihre Schuldenquote. Das Wachstum wird vom Steuerzahler bzw. der Notenbank mit einem 1,9 Billionen Dollar schweren Paket finanziert. Dagegen sieht der 750 Mrd. Euro Wiederaufbaufonds der EU nun wie ein Scheinriese aus.
Freier Lauf für die Märkte
Die Notenbank hat diese Woche bekräftigt, dass sie den Dingen auf einen langen Zeitraum hinaus weiter freien Lauf lassen will. Das zieht die Inflationserwartungen und die Marktzinsen in den USA nach oben. Die 10-jährigen Treasuries notieren mittlerweile bei 1,70. Tendenz: weiter steigend.
Die US-Zinskurve ab Laufzeiten von 3 Jahren ist seit letztem März erheblich steiler geworden. Der Zinsunterschied (Spread) zu deutschen Staatsanleihen beträgt mittlerweile fast zwei Prozentpunkte (197 Basispunkte). Das zieht natürlich Anlegergelder an – sowohl in die Zins-, als auch über den erstarkten Dollar in die Aktienmärkte. Die taubenhafte Entscheidung der Fed hatten die Märkte schon im Vorfeld eingepreist. Deshalb währte der leichte Schwächeanfall des Dollar nur kurz.
Fazit: Der Dollar ist bis auf Weiteres gestärkt, gerade auch gegenüber dem Euro.
Empfehlung: Der US-Aktienmarkt bleibt zumindest im Frühjahr en vogue. Zu Engagements im US-Zinsmarkt raten wir aufgrund der weiter fallenden Kurse und des ungewissen längerfristigen Dollar-Ausblicks nicht.