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Fuchs Devisenprognose im Juli 2018

Der Dollar läuft dem Euro davon

Die Hackordnung im internationalen Währungsgefüge ist derzeit klar: Dollar, Yen, Euro. Für die Schwäche der europäischen Gemeinschaftswährung spielen aus Sicht der Fuchs-Devisen-Redaktion aber keineswegs nur konjunkturelle Gründe eine Rolle.

Der Euro fällt weiter. Die Abkühlung der Konjunktur in der Eurozone prägt unseren Ausblick auf die wichtigsten Konkurrenzwährungen zum Euro. Da wir schon im letzten Monat eine sich perspektivisch abschwächende Wirtschaft im Euroraum angenommen haben, müssen wir unseren Zahlenkranz nur geringfügig anpassen.

Die Abkühlung der Konjunktur in der Eurozone wird die erwartete Straffung der Geldpolitik weiter nach hinten verschieben. Die Inflationsrate erreichte zwar zuletzt das Ziel bei 2%. Doch die EZB wird weiter sehr vorsichtig agieren, solange Mario Draghi am Ruder ist (FD vom 22.6.) und Zinshoffnungen enttäuschen. Zugleich herrscht ein tiefer Unwille der Politik, sich mit den Fragen der institutionellen Stabilität überhaupt zu befassen. Das spricht alles gegen den Euro. Erst im 3. Quartal könnte der Euro zu Dollar, Yen und Franken wieder anziehen. Aber eher aufgrund einer Abschwächung der Konjunktur in den USA und damit einer perspektivischen Verengung der Zinsschere.

Der Dollar bleibt stark

Der Dollar hat dagegen konjunkturellen Rückenwind. Und der wird noch eine Weile anhalten. Die US-Konjunktur bleibt im laufenden Jahr dank der Steuerreform robust. Sie kompensiert zunächst die negativen Effekte der Strafzölle auf Unternehmensebene. In jedem Fall wird der Inflationstrend in den USA ansteigen. Die Zölle schwächen die Konkurrenz durch Importe zugunsten der inländischen Anbieter und schaffen damit Preisspielräume.

Damit droht ein bremsender Effekt auf die Konsumnachfrage in den USA. Denn die Reallöhne werden belastet. Das zeigt sich im Verhältnis Dollar-Euro aber frühestens im 2. Quartal 2019. Die US-Zinsen werden weiter deutlich anziehen. Es könnte sogar über die als neutrales Niveau angesehenen 3% bei den Leitzinsen hinausgehen, sofern die Inflation 2019 über 3% steigen sollte. Das Szenario haben wir aber (noch) nicht in unserer Tabelle abgebildet. Das Potenzial des Dollar sehen wir auf Jahressicht bei 1,05 ausgereizt.

Der Yen leidet an seiner Rolle

Der Yen hat sich an unsere Marschroute gehalten und Ende März den Trend gedreht. Seitdem hat er zum Dollar um rund 5% auf das aktuelle Niveau um 110 zugelegt. Gegenüber dem Euro stärkt ihn die hierzulande hausgemachte Schwäche: Der Yen etabliert sich unter 130 je Euro. Das dürfte noch eine Weile Bestand haben. Insbesondere, wenn die für den Herbst 2019 geplante – wenn auch mehrfach verschobene – Steuererhöhung tatsächlich realisiert wird. Dann wird ab Mitte nächsten Jahres die Inflation leicht anziehen. Neue Zinshoffnungen dürften allerdings enttäuscht werden. Denn die Währungshüter werden wegen der Konjunkturrisiken durch die Steuererhöhung (und den Handelskrieg) keinesfalls von ihrer Politik des leichten Geldes abgehen. Die gilt erst recht, wenn der Yen erneut als „safe haven" gesucht ist und entsprechend auch zum Dollar wieder aufwertet.

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FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

 

Kurs Vorjahr Kurs aktuell 3. Quartal 2018 4. Quartal 2018 1. Quartal 2019 2. Quartal 2019

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,119

1,163

1,10 – 1,19

1,05 – 1,15

1,05 - 1,12

1,05 – 1,17

CHF

1,097

1,157

1,15 – 1,18

1,10 – 1,15

1,08 – 1,17

1,10 – 1,27

GBP

0,843

0,888

0,86-0,91

0,88 – 0,93

0,89 – 0,95

0,91 – 0,99

JPY

115,800

128,9

123-131

121-127

117-124

120-128

3-Monats Geld

-0,300

-0,32

-0,30 – 0,00

-0,30 – 0,00

-0,30 – 0,00

-0,30 – 0,00

10-Jährige Bund

-0,310

0,32

0,45 – 0,70

0,50 – 0,85

0,65 – 0,90

0,65 – 0,90

 

$

JPY

103,500

110,8

106 - 112

102 -110

100 - 112

100 - 112

3-Monats Geld

0,840

2,34

2,30-2,45

2,40 – 2,70

2,70 – 3,10

2,95 – 3,25

10-Jährige Treasuries

1,570

2,85

2,75 – 3,15

2,95 – 3,35

2,95 – 3,35

3,05 – 3,45

Fazit: Der Euro ist die schwächste unter den drei Währungen. Beim Yen arbeitet die Notenbank gegen eine allzu starke Aufwertung.

Empfehlung: Euro auf zwölf Monate verkaufen, Dollar und Yen kaufen.

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