Der Dollar mit Rückenstärkung
Die Inflationsrate von zuletzt 4,2% lässt die Fed nicht ungerührt. Das Protokoll des jüngsten Vorstandstreffens zeigt, dass intensiver von einer Reduzierung der Anleihekäufe die Rede war, als die Anleger erwartet hatten. Das hat den Dollar von seinen Dreimonats-Tiefständen zu den meisten Währungen, darunter auch dem Euro (1,2246 am 19.5.), wieder „angehoben“. Mehrere Entscheidungsträger merken an, dass eine Diskussion über die Reduzierung des Tempos beim Kauf von Vermögenswerten "irgendwann" angebracht wäre, wenn die wirtschaftliche Erholung in den USA weiter an Fahrt gewinnt.
Das ist der Versuch, in ganz geringen homöopathischen Dosierungen die Märkte an die „alte“ Normalität zurückzuführen. Realistischerweise wird sich die Umsetzung über mindestens ein Jahrzehnt hinziehen. Aber allein die neue Perspektive setzt die Märkte in Bewegung. Der Dollarindex erholte sich vom Dreimonatstief vom Mittwoch auf 90,209. Das britische Pfund fiel am Donnerstag auf 1,4104 USD, ein Minus von 0,1 bzw. von über 1,42 USD Anfang dieser Woche. Der Schweizer Franken kam von 0,89605 am Dienstag auf 0,90415 USD je Dollar zurück, den höchsten Stand seit fast drei Monaten. Zum Yen stieg der Dollar von seinem am Mittwoch erreichten Ein-Wochen-Tief von 108,575 Yen auf 109,15 Yen.
Fazit: Bis die Fed von Reden zu Handeln umschwenkt, werden noch viele Monate ins Land gehen. Dennoch muss man die Inflation ebenso wie die Marktzinsen im Auge behalten. Beides stützt den Dollar. Die Notenbanken werden insgesamt versuchen, erratische Kursschwankungen verbal aufzufangen.
Empfehlung: Trotz der kurzfristigen Erholung gehen wir auf Sicht von 3 Monaten aufgrund der konjunkturellen Nachholeffekte im Euroraum für USD|EUR short. Auch zum CHF sollte der Dollar an Wert verlieren.