Der Dollar wird bald wieder steigen
Die US-Notenbank überrascht mit ihrem Zinsausblick. Zwar brachte die erste FOMC-Entscheidung unter Leitung des neuen FED-Vorsitzenden Jerome Powell die erwartete Zinserhöhung. Der Ausblick, den die FOMC-Mitglieder lieferten, war jedoch nicht erwartet worden. Demnach wird das Wachstum um etwa 20-30 Basispunkte stärker eingeschätzt als noch im Dezember. Die Arbeitslosigkeit wird noch etwas sinken. Der Inflationsausblick blieb unverändert. Der Zinsausblick für 2019 sieht einen zusätzlichen Zinsschritt (4 statt 3) vor.
Trotz des positiveren Ausblicks schwingt ein leicht skeptischer Ton („wording") mit. Das im Dezember benutzte „solid" für die Verfassung der Wirtschaft ist „moderation, moderate" gewichen. Das ist etwas schwächer. Es verschafft Beinfreiheit, den Kurs der Datenlage anzupassen, wie bisher schon praktiziert.
Dollar gibt leicht nach
Die Devisenmärkte reagierten wenig beeindruckt. Der Dollar gab sowohl zum Yen als auch zum Euro leicht nach. Das passt ganz gut zu den sonstigen Daten und Nachrichten. Die Leistungsbilanz zum 4. Quartal brachte das erwartete Defizit von 2,6% vom BIP. Die langfristigen Zuflüsse („TICs") sahen per Januar einen kräftigen Schub von netto 62,1 Mrd. Dollar (nach 23,3 Mrd. Dollar im Dezember). Er konzentriert sich auf ausländische Käufe von US-Aktien.
Unterdessen hat China seine T-Bonds um 16,7 Mrd. Dollar reduziert. Das Land bleibt aber größter Gläubiger der US-Regierung. Eben hier dürfte ein Grund für die gesunkene Dollar-Yen-Parität liegen. Japan dient derzeit umso mehr als sicherer Hafen in Asien, als sich die USA immer weiter aus der Region zurückziehen.
Fazit: Die Schwäche des Dollar zum Yen wie auch zum Euro ist vorübergehend. Wir erwarten eine Erholung des Dollar auf Grundlage steigender Zinsen und kräftigen Wachstums.
Empfehlung: Wer langfristig orientiert ist, kauft den Dollar.