Der Euro hält sich überraschend gut
Dass die Konjunktur der Eurozone abkühlt, ist keine Überraschung. Aber das Tempo des Abstiegs überrascht dann schon – vor allem in Deutschland. Die Industrieproduktion war den dritten Monat in Folge rückläufig. Sie liegt jetzt 4% unter dem Vorjahresniveau. Das kommt recht deutlich vom Export her. Das Konsumklima hat sich sogar noch einmal verbessert. Der Konsum liefert positive Beiträge.
Deutschland dämpft jetzt im gleichen Maße die Eurozone, wie es zuvor als Konjunkturmotor fungierte. Hier macht sich natürlich die schwächere Nachfrage Chinas und der durch den Handelskonflikt gebremste Welthandel bemerkbar. Die stärker auf die Binnennachfrage ausgerichteten Nachbarn tun sich jetzt etwas leichter, ohne indes die Abkühlung verhindern zu können. Der Einkaufsmanager-Index für die verarbeitende Industrie ist erstmals seit sechs Jahren unter 50 Punkte gerutscht (49,7). Die Eurozone insgesamt kann sich mit 50,5 Punkten gerade noch über der Kontraktionslinie halten.
Damit sind auch alle Zinsfantasien für den Euro für die absehbare Zukunft vom Tisch. Zumal sich auch der Inflationstrend schon wieder abschwächt. Der Euro hält sich dennoch tapfer. Denn auch die anderen Währungen – vor allem der US-Dollar – zeigen ähnliche Schwächen.
Fazit: An unserer Einschätzung des Euro ändert sich nichts. Rendite mit Festverzinslichen kann nur über höheres Risiko erzielt werden.
Empfehlung: Euro-Anleihen unter Baa/BBB oder in fremder Währung.