Der Euro hat seinen Ruf etwas aufgepeppt
Der Euro ist im Aufwind, vor allem gegenüber dem Dollar. Dazu hat die Geldpolitik der US-Notenbank Fed mit ihrer Rückkehr zur quantitativen Lockerung auf das Niveau der EZB beigetragen (bei null). Daneben wird Europas Vorgehen in der Corona-Krise zumeist als effizient beurteilt: Größere Gesundheitsschäden wurden eher verhindert als in anderen Weltregionen.
Vertrauen erweckt im Ausland auch das Bemühen der EU-Staaten, sich einer gemeinsamen Bewältigung der Corona-Lasten anzunähern. Daneben hat die EZB erneut „eine Schippe drauf gelegt“ und damit nach allgemeiner Lesart ihren Teil zur Bewältigung der realwirtschaftlichen Corona-Folgen geliefert.
Bessere Daten, besseres Image
Ihre expansiven Mittel hat die EZB jedoch weitgehend verbraucht. Die Zinsen können kaum noch weiter (in den negativen Bereich) gesenkt werden. Das ergibt bisher zusammen genommen dennoch einen respektablen Auftritt auf den Märkten. Der Einäugige ist eben König unter Blinden.
Auch die realen Daten bessern sich. Die Einkaufsmanager-Indizes deuten den Beginn einer Erholung an. Allerdings bleiben hier Risiken. Insbesondere, dass die gemeinschaftliche Bekämpfung der Krise im Ansatz stecken bleibt. Etwa weil keine Kompromisse zwischen dem „sparsamen“ Norden und auf stärkere Subventionierung bauenden Süden gefunden wird.
Fazit: Der Euro wird sich auch über die nächsten Monate gut halten können, sofern die Politik die jetzt erkennbare Pfade weiter verfolgt.
Empfehlung: Als Anlagewährung bleibt der Euro unattraktiv. Denn Sicherheit heißt eben auch geringe Rendite.