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Malades Ungarn

Der Forint wird schwach

Ungarns Wirtschaft gerät in eine Flaute. Dies verstärkt den Abwärtstrend, der durch eine übermässig lockere Politik hervorgerufen wird. Damit wird auch der Forint schwach. Das hat Konsequenzen für etliche Unternehmen.

Noch nie war der Forint zum Euro so schwach. Er ist mittlerweile über 340 Forint je Euro gerutscht. Dahinter stehen handfeste Probleme. Die insgesamt immer noch schwache Industriekonjunktur in der Eurozone trifft natürlich auch die Zulieferer in Ungarn. Und das wohl sogar überproportional. Der Jahresvergleich für die Industrieproduktion weist einen Zuwachs um 5,7% zu Vorjahr aus. Allerdings sind bereits mehrere Rückgänge im Monatsvergleich zu verzeichnen. Das BIP-Wachstum rutschte im 3. Quartal in den roten Bereich. Im Jahresvergleich ergibt sich zwar noch ein Zuwachs um 5%. Zum Vorquartal ergibt sich aber ein Rückgang um 0,4%.

Das Vertrauen der Investoren schwindet. Denn die extrem expansive Politik der Währungshüter hat die Inflation angeschoben. Sie liegt aktuell mit 4% über dem offiziellen Ziel (3%) am oberen Limit des Toleranzbereichs. Tendenz: klar weiter steigend. Der Aufwärtstrend der Teuerung ist seit längerem beobachtbar. Speziell bei der konstruierten Kernrate (ohne indirekte Steuern, ohne staatlich administrierte Preise, mit besonderer Berücksichtigung von wenig volatilen Preisen und ähnliches mehr).

Tief negative Zinsen

Die um die Inflation bereinigten Leitzinsen sind bereits tief in den negativen Bereich gefallen. Offenbar setzen die Verantwortlichen weiter auf eine monetäre Stimulierung der Wirtschaft, obwohl die Inflationswirkung bereits erkennbar ist. Daraus erwächst deutlich die Gefahr, dass die Notenbank demnächst einen umso härteren Kurswechsel zugunsten einer Stabilisierung vornehmen muss. Sonst droht der Forint allzu tief zu fallen.

Immerhin lautet fast die Hälfte der Schulden der Unternehmen auf fremde Währung. Sie betragen mehr als 30% vom BIP. Hier droht erneut ein schmerzhafter Bilanzeffekt, wenn die Abwertung des Forint zu einer Aufwertung der Schulden führt. In dieser Hinsicht ist Ungarn unter den osteuropäischen Staaten eindeutig am schwächsten aufgestellt.

Fazit: Angesichts des Starrsinns, mit dem die Verantwortlichen die Risiken leugnen und eine expansive Politik um jeden Preis fahren, sollten Positionen in Forint eher verringert und gegebenenfalls in tschechische Papiere getauscht werden. Tschechien bietet schon bei Kurzläufern eine vergleichsweise attraktive Verzinsung bei überschaubarem Währungsrisiko.

Empfehlung: Aus unserer Sicht ist die die gerade noch sieben Monate laufende Kronen-Anleihe (CZ0001001317, fällig im September ) mit fast 2,2% Rendite p.a. attraktiv.

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