Der Franken zieht stark an
Die Schweizer Währungshüter dürften sich als Opfer der Türkei-Krise fühlen. Denn sie hat viele europäische Anleger bewegt, den „sicheren Hafen" wieder anzulaufen. Infolge dessen zog der Franken scharf an. Nun steht er mit Kursen 1,13/1,14 gegenüber dem Euro wieder an der Schwelle, an der die SNB zuletzt ihre Sprache änderte. Bei schwächeren Kursen bis zu dieser Grenze sprachen die Währungshüter von einem „hoch bewerteten" Franken. Wird der Franken teurer gegenüber dem Euro (fallen die Kurse unter 1,13) dann ist von „deutlicher Überbewertung" die Rede. Damit ist auf absehbare Zeit keine Normalisierung der Zinsen im Franken wahrscheinlich. Vielmehr ist auf diesem Niveau erneut mit Interventionen am Devisenmarkt gegen den Franken zu rechnen. Dies gilt umso mehr, als die Notenbank ihre Projektion der Inflation von 1,9% auf 1,6% für 2020 zurückgenommen hat. Eine Straffung der Zinsen verbietet sich damit.
Fazit: Die Anlage im Franken ist unter Ertragsaspekten kaum sinnvoll. Der Franken bleibt eine "Versicherungs-Währung".