Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1505
CAD kämpft mit den Zinssenkungen der Notenbank

Der kanadische Dollar testet seine Unterstützung

Nach Veröffentlichung der jüngsten Arbeitsmarktzahlen brachten Konjunktursorgen in den USA auch den Loonie unter Druck. Als zyklische Währung spürt der kanadische Dollar wirtschaftliche Schwächen seiner Abnehmerländer. Mit Blick auf den Zinstrend ist die Bank of Canada der FED und der EZB voraus. Dies hilft zwar der Konjunktur jedoch nicht der Zinsdifferenz. Diese droht für den Loonie unattraktiver zu werden.

Zu Beginn des Monats brach der Loonie aus einer kurzfristigen Range nach unten aus. Die kanadische Währung testet die Unterstützung bei 1,50 EUR|CAD. Er ist technisch überverkauft. Im Rahmen der Marktverwerfungen nahm die Währungsnotiz die Abwertung wieder zurück. Der kurzfristige Abwertungstrend, der bei knapp über 1,50 EUR|CAD verläuft, steht damit zur Disposition. Sollte dieser brechen, wäre das nächste Aufwertungsziel die obere Trendbegrenzung bei 1,47.

Zinssenkungskurs fortgesetzt

In ihrer Juli-Sitzung beschloss die Bank of Canada den nächsten Zinssenkungsschritt und reduzierte den Leitzins zum zweiten Mal um 25 Basispunkte auf 4,5%. Das überschüssige Angebot in der kanadischen Volkswirtschaft und der schwächelnde Arbeitsmarkt verhalfen zur Disinflation. Ein weiterer Schritt in Richtung einer weniger restriktiven Notenbankpolitik war damit geboten, um auch den Immobiliensektor mit niedrigeren Refinanzierungskosten zu unterstützen. Für das zweite Halbjahr erwarten die Währungshüter eine weiter nachlassende Teuerung, die sich im Jahr 2025 auf 2% einpendeln soll. Damit wäre ihr Inflationsziel von 2% in einer Bandbreite von 1% bis 3% erreicht.

Inflation im Rückwärtsgang

Mit 2,7% fiel die Inflation im Juni niedriger aus als im Vormonat und mit 2,9% erwartet worden war. Sie lag damit auf dem Dreijahrestief vom April. Insbesondere sorgten niedrigere Transport- und Benzinkosten für den Disinflationstrend. Auf hohem Niveau verharrte der Kostenanstieg für Wohnraum mit mehr als 6% und ist damit der größte Treiber für den Preisanstieg.

Arbeitsmarkt schwach

Die Arbeitslosenrate ist im Juni überraschend auf 6,4% gestiegen und hat damit sowohl die Erwartungen als auch den Vormonat mit 6,3% und mit 6,2% übertroffen. Für Juli wird ein Anstieg auf 6,5% erwartet. Die Abschwächung im Arbeitsmarkt gibt den Tauben in der Notenbank Rückenwind für weitere Zinssenkungen.

Herstellendes Gewerbe bestätigt Abschwung

Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern sank im Juli auf 47,8 Punkte und signalisierte damit die stärkste Kontraktion seit Dezember im Vergleich zum Vormonatsstand bei noch 49,3 Zählern. Insbesondere gerieten Produktion und neue Aufträge aufgrund der Unsicherheit wegen Inflation und geopolitischer Unruhen unter die Räder. Schwierigkeiten in den Lieferketten verschlechterten die Situation. Ein Hoffnungsschimmer, auch für den Arbeitsmarkt, ist die gute Nachfrage nach Arbeitskräften. Für einen weiteren Inflationsabschwung sprechen die unter dem Durchschnitt verbleibenden Inputpreise.

Eine spannende Anleihe für Kuponjäger…

…um von einer kurzfristigen Loonie-Aufwertung zu partizipieren, bietet Transcanada Pipeline, einem Energie-Infrastrukturbetreiber in Kanada. Die mit einem Baa2 ausgestattete Anleihe mit der WKN A1Z4EL läuft noch bis zum 17. Juli 2025, weist einen Kupon von 3,3%, der halbjährlich am 17. Januar 2025 das nächste Mal zur Auszahlung kommen soll. Bei einem Kurs von 98,96% offeriert das Papier eine effektive Rendite von 4,44% per Verfall.

Fazit: Eine Abschwungphase in den USA würden Kanada als Roh- und Grundstofflieferant treffen. Jedoch zeigen frühere Rezessionen, dass die Notenbank ebenso entschlossen mit einer expansiven Politik meist erfolgreich dagegenhält. Schwächen stellen daher antizyklische Einstiegschancen dar.
Meist gelesene Artikel
  • Editorial 2025

Vermögensverwalter im Vergleich

Performance-Projekt 6, Stiftungsportfolio, ging am 31.12.2024 zu Ende. Illstration erstellt mit dall*e
ETF vs. Vermögensverwalter: Der tägliche Realitätscheck
  • Grüne zwischen Naivität und Kalkül

Wenn Vielfalt und naive Toleranz zur Gefahr werden

Die Berliner Grünen wollen Polizistinnen mit Kopftuch zulassen – ein gefährlicher Angriff auf die Neutralität im öffentlichen Dienst. Statt Sicherheit zu stärken, wird ideologischer Blindflug betrieben. Die Folgen? Spaltung, Misstrauen und ein Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein Standpunkt von FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber gegen die brandgefährliche Verklärung von Vielfalt.
  • Fuchs plus
  • Öl, Gas, Strom: Eine Preisfalle für Anleger

Energiepreise in Europa: Trügerische Stabilität

© tomas / stock.adobe.com
Die Inflation sinkt, so scheint es – doch das Bild trügt. Denn allein die Energiepreise drücken die Gesamtteuerung im April um über fünf Prozentpunkte. Tatsächlich steigen die Preise – ohne Energie – deutlich stärker. Wer jetzt Entwarnung ruft, ignoriert die Risiken am Gas- und Ölmarkt. Die Preisbremse könnte sich als Illusion erweisen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zollstreit-Pause: Notenbanken in USA, Europa, Japan und China in Warteposition

Notenbanken in Hab-Acht-Stellung

Die großen Notenbanken erhalten durch die Pause im Zollstreit eine Atempause. In den USA, Europa, Japan und China herrscht Unsicherheit aufgrund widersprüchlicher Daten: sinkende Inflationsraten bei steigenden Zinserwartungen. Besonders die Bank of Japan steht unter Druck, während die Auswirkungen des von Trump initiierten Zollschocks spürbar sind. Was bedeutet das für den zukünftigen Zinskurs der Notenbanken?
  • Fuchs plus
  • Ölpreis bleibt volatil

Rendite im Seitwärtsmarkt

© Wiski - Fotolia
Der Ölpreis bleibt volatil. Anfang Mai lag der Preis für Brent-Öl nahe den Jahrestiefs, doch nun ist er um 15% gestiegen. Aktuell bleibt die Handelsspanne zwischen 58 und 70 US-Dollar je Barrel bestehen. Der jüngste Anstieg wurde durch die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China ausgelöst. Doch die Zollsenkungen sind nur vorübergehend.
  • Fuchs plus
  • Wachstumschancen für Autozulieferer in China, USA und Europa

Autonomes Fahren: Chancen für Zulieferer

Autonomes Fahren wird zum Hoffnungsträger für Autozulieferer, mit rasanten Fortschritten in China, den USA und Japan. BYD plant, automatisierte Systeme auch in günstige Kleinwagen zu integrieren. Das dürften Markt-Impulse setzen. Der Markt für autonome Technik, besonders Lidar und Informationsverarbeitung, wird bis 2035 stark wachsen.
Zum Seitenanfang