Der sichere Hafen lockt wieder
Die Schweiz hat den Druck durch den starken Franken relativ lange „wegstecken" können. Das 3. Quartal brachte dann aber ein Minus von 0,3% zum Vorquartal. Allerdings wurde eine formelle Rezession vermieden. Das 4. Quartal wartete mit 0,2% Zuwachs auf – der Rückkehr zu leichtem Wachstum.
Hauptproblem für die Wirtschaft ist die Stärke des Franken. Gerade für Investoren der Eurozone fungiert die Schweiz als sicherer Hafen. Das war im letzten Jahr im Zusammenhang mit der Wahl in Italien wieder erkennbar, als der Sieg der Populisten das Schuldenproblem Italiens und die mangelnde Stabilität der Eurozone deutlicher hervortraten. Der Euro fiel schnell von knapp 1,20 auf 1,15 Franken zurück.
Franken/Euro dürfte bald weiter nach unten zu einem etwas stärkeren Franken tendieren. Grund ist der schwächere Zinsausblick für die Eurozone. Allerdings dürfte die Notenbank SNB etwa bei 1,10 Franken/Euro mit großen Frankenverkäufen intervenieren. Dazu muss die Schweizer Währung aber erst mal ihre derzeit noch gültige Seitwärtsbewegung um 1,135 verlassen. Entsprechend ist auch nicht mit einer Straffung in der Schweiz zu rechnen, bevor die EZB den ersten Schritt in diese Richtung macht.
Fazit: Die zu erwartenden Aufwärtsbewegungen im Franken und damit die Gewinnchancen bleiben gering. Sie bieten keine Kompensation für die niedrigen laufenden Zinserträge von Frankenanlagen. Daher sollte hier nur aus Sicherheitsmotiven heraus angelegt werden.