Der US-Dollar auf dem Sprung
Die Devisenmärkte hören derzeit mit anderen Ohren als die Aktienmärkte. Die Börsen gingen nach der Fed-Sitzung erst mal nach oben. Sie glauben weiter an das leichte Geld.
Doch der Dollarkurs spricht eine andere Sprache. Und unseres Erachtens redet er Klartext: Der Greenback durchbricht zum Euro den „Boden“ bei 1,163 (aktuell: 1,155) und hat jetzt noch ordentlich „Luft“, bis er wieder massiv abgebremst wird – und zwar bis zu Kursen bei 1,12.
Die Fed liegt beim Inflationsausblick daneben
Bis der USD diese Region erreicht, wird sicher noch einiges Wasser die Spree hinablaufen. Aber insbesondere der Inflationsausblick macht diese Perspektive gar nicht unwahrscheinlich. „Die Preisänderungen der einzelnen Komponenten des VPI im Jahresvergleich zeigen eine deutliche Inflationsbeschleunigung bei einer Vielzahl von Gütern und Dienstleistungen“, schreibt Mickey Levy, US-Analyst bei Berenberg.
Der Anteil der VPI-Komponenten, der jährliche Preiserhöhungen von über 3% erfährt, habe sich gegenüber der Zeit vor der Pandemie mehr als verdoppelt. Und die Anteile der Komponenten, die einen jährlichen Preisanstieg von über 6% oder 10% erfahren, seien fünfmal so hoch wie vor der Pandemie. „Diese Ergebnisse einer weit verbreiteten Inflationsbeschleunigung widerlegen … die Behauptung der Fed, dass der Inflationsanstieg von einer engen Gruppe von Faktoren angetrieben wurde.“
Fazit: Die Fed wird schneller und deutlicher handeln müssen, als sie es bisher zugeben will. Der Dollarkurs nimmt das vorweg. Da die EZB ihre Hände erst mal in den Schoß legen will, hat der Dollar weiter Potenzial.
Empfehlung: EUR|USD ist für uns auf Sicht von 3 Monaten ein klarer Verkauf.