Der US-Dollar bleibt anfällig
Auch in den USA deuten die Daten auf die beginnende wirtschaftliche Erholung hin. Die Indikatoren der Philadelphia und der New York Fed („Empire State“) brachten Rekordzuwächse. Die Leading Indicators drehten wieder in den positiven Bereich. Industrieproduktion und Umsätze der Einzelhändler lieferten zuletzt ebenfalls positive Zahlen.
Das reicht allerdings nicht aus, um dem Dollar Stärke zu verleihen. Denn der Greenback hat seinen Zinsvorsprung zum Euro verloren. Von daher ist zunächst ein Seitwärtstretend zum Euro zu erwarten. Und ein schwächerer Trend zum Yen.
USA müssen zweite Corona-Welle fürchten
Im Hintergrund steht allerdings das Risiko einer zweiten Welle der Corona-Epidemie. Hier sieht es nicht so günstig aus für die USA. Denn 17 Bundesstaaten (zumeist im Südosten) melden nach Reuters-Angaben einen ansteigenden Trend der Infektionen. Die meisten davon haben den Trend bereits einmal bremsen können. Sie erleben derzeit etwas, das sich im Nachhinein als einer neuen Welle erweisen könnte. Sie würde erneute „Lockdown“-Maßnahmen mit sich bringen.
Sollte dieses Risiko schlagend werden, dürfte der Dollar Schwäche zeigen. Denn dann kommt eine längere Dauer der ultra-expansiven Politik mit Niedrigzinsen und Ankaufprogrammen auf die Tagesordnung. Zudem machen sich die Belastungen durch den Handelskonflikt mit China bemerkbar. Er beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft, wie das Schweizerische Institut für Business Development im Rahmen seines jährlichen Rankings der Länder feststellt. Das wird zumindest auf längere Sicht zum zusätzlichen Belastungsfaktor für den Dollar.
Fazit: Aufgrund des Risikos der 2. Corona-Welle und der schwachen Ertragsraten ist die Dollar-Anlage nicht zu empfehlen.